Automobile Wertschöpfungsketten brauchen eine leistungsfähige Stahlindustrie
(Düsseldorf) - Vertreter der Automobilindustrie, der Stahlindustrie, der Zulieferbranchen und der Wissenschaft kommen vom 15. bis zum 19. Juni zum internationalen Kongress "Steels in Cars and Trucks" in Braunschweig zusammen. Mehr als 350 Experten diskutieren über Werkstoffentwicklung, Verarbeitungstechnologien und den Einsatz neuster Stähle im Automobilbau. "Der Kongress verdeutlicht anhand der Wertschöpfungsketten "Automobil" und "LKW", dass der Werkstoff Stahl viel leisten kann und gute Zukunftsperspektiven hat", sagt Hans Jürgen Kerkhoff, Vorsitzender des Stahlinstituts VDEh und Präsident der Wirtschaftsvereinigung Stahl. Innovationen entlang der Wertschöpfungskette, also aus der langfristigen Zusammenarbeit zwischen Unternehmen und Kunden heraus, seien ein charakteristisches Merkmal des Industriestandorts Deutschland.
"Der leistungsfähige und erprobte Werkstoff Stahl wird bei den zentralen Herausforderungen der Zukunft, wie weltweit wachsende Mobilität und beim Umweltschutz eine wichtige Rolle spielen", so Prof. Dr.-Ing. Heinz Jörg Fuhrmann, Vorstandsvorsitzender der Salzgitter AG.
"Gerade der europäischen und deutschen Stahlindustrie, die mit ihren innovativen Produkten integraler Teil der Lösungskonzepte ist, wird es aber von der Politik nicht immer leicht gemacht", mahnt Fuhrmann. "Europäische und insbesondere deutsche Unternehmen müssen finanzielle Zusatzbelastungen verkraften, die ausländischen Wettbewerbern nicht auferlegt werden". Fuhrmann kritisiert politische Stromkostenaufschläge, wie die EEGUmlage und restriktive Emissionsauflagen. Sie beeinträchtigen die Planungssicherheit für Investitionen der Unternehmen. "Vorhaben wie die Reform des EEG oder der EUEmissionsrechtehandel werden über die Zukunft der stahlintensiven Wertschöpfungsketten in Deutschland mitentscheiden", so Kerkhoff, der die Politik dazu aufruft, die Wettbewerbsfähigkeit energieintensiver Industrien zu beachten.
Die Fachleute bestätigen, dass innovativer Stahl das moderne Automobil entscheidend prägt, nicht zuletzt mit Blick auf die ökologischen Anforderungen. "Hoch- und höchstfeste Stähle spielen eine wichtige Rolle bei der Reduzierung des Fahrzeuggewichts und senken den Kraftstoffverbrauch", erläutert Dr. Armin Plath, Leiter Werkstoffe und Fertigungsverfahren der Konzernforschung der Volkswagen AG. Auch für die Zulieferer ist Gewichtsreduktion ein Zukunftsthema. "Moderne Massivumformverfahren im Zusammenspiel mit Neuentwicklungen bei Stahlwerkstoffen erlauben hochbelastbare Bauteile bei minimalem Gewicht", so Dr. Hans-Willi Raedt, Leiter Advanced Engineering bei der Hirschvogel Group. "Leistungsfähige stahlintensive Wertschöpfungsketten müssen in Deutschland erhalten bleiben", fordert Verbandspräsident Kerkhoff. "Sie sind das Rückgrat der deutschen Industrie und Garant für das Erfolgsmodell Deutschland".
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