Pressemitteilung | Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. (GDV)

Autoklau 2002: Nur noch leichter Rückgang der Diebstahlzahlen / Gestohlene Autos immer wertvoller / Gesamtentschädigung 416 Millionen Euro

(Berlin) -In Deutschland werden zwar weniger Autos gestohlen, diese sind aber im Schnitt immer teurer. Insgesamt wurden nach Angaben der deutschen Versicherer im Jahr 2002 noch 58.764 Kraftfahrzeuge (- 3,8 Prozent), davon 34.775 Pkw (- 7,4 Prozent) ersetzt.

Die Klaurate bei Pkw sank auf 1,1 gestohlene pro tausend kaskoversicherter Fahrzeuge, während die durchschnittliche Entschädigungssumme um 5,7 Prozent auf 8.653 Euro gestiegen ist. Insgesamt ersetzte die Versicherungswirtschaft ihren Kunden 301 Millionen Euro für gestohlene Pkw (- 2,2 Prozent); für alle Kfz 416 Millionen Euro (- 0,5Prozent).

Seat, Skoda und Porsche bei den Dieben beliebter

Gebeutelt vom Autodiebstahl wurden im Jahr 2002 vor allem Seat (+ 20,8 Prozent) und Skoda (+ 17,7 Prozent). Erstmals wurden seit Jahren auch wieder mehr Porsche gestohlen (+ 9,6 Prozent). Deutlicher Rückgang dagegen bei den Japanern: Mitsubishi minus 27,1 Prozent, Honda minus 23 Prozent, Nissan minus 20,6 Prozent, Mazda minus 16,8 Prozent. Am unbeliebtesten bei den Dieben: Die Marke Proton. Hier liegt die Diebstahlrate bei 0,3 von 1.000. 133mal häufiger gestohlen wird der Spitzenreiter der "Klau-Hitliste" nach Modellen - der BMW X5. Rekordverdächtig: jeder 25. BMW X5 4.4 wurde gestohlen und mit durchschnittlich fast 50.000 Euro entschädigt. Erstaunlich: Unter den 100 Fahrzeugen mit der höchsten Diebstahlhäufigkeit sind nur zwei ausländische Modelle - je ein Geländewagen von Toyota und von Nissan.

Mehr Autoklau im Saarland - geringes Risiko in Mittelfranken

In Nordhein-Westfalen, Schleswig-Holstein und Rheinland-Pfalz wurden im Jahr 2002 fast genauso viele Autos gestohlen wie im Jahr zuvor - im Saarland sogar mehr. Dagegen ging der Autoklau in Sachsen-Anhalt und Thüringen nochmals deutlich zurück. In beiden Bundesländern hat sich die Zahl der Autodiebstähle seit 1999 mehr als halbiert. Am häufigsten werden immer noch Fahrzeuge mit Berliner Kennzeichen (dicht gefolgt von Hamburg) gestohlen: 4,2 von 1.000. Die Rate ist damit fast elfmal so hoch wie im Regierungsbezirk Mittelfranken, der bundesweit das geringste Risiko aufweist.

In einigen Großstädten Nordrhein-Westfalens gab es im Jahr 2002 deutliche Zuwächse beim Autodiebstahl. Sowohl was die Anzahl der Fälle angeht, als auch die Höhe der Entschädigung. Eine Tendenz, die Home-Jacking-Fälle oder bandenmäßigen Diebstahl vermuten lässt. Dortmund beispielsweise verzeichnete ein Diebstahlplus von fast 30 Prozent, die Autos waren zudem noch 7,6 Prozent höher zu entschädigen. In Wuppertal stieg der Wert der gestohlenen Autos um sage und schreibe 47,7 Prozent in Essen um knapp 36 Prozent.

Ein schlechtes Jahr war 2002 auch für die Autofahrer in Dresden: Über 30 Prozent mehr Pkw wurden gestohlenen, die dazu auch noch 30 Prozent teurer waren als im Vorjahr.

Klauboom bei Mofas und Mopeds

Entgegen dem allgemeinen Trend sinkender Diebstahlszahlen werden seit Jahren immer mehr Mofas und Mopeds entwendet. Trauriger Höhepunkt 2002: 9.361 Diebstähle - fast doppelt so viele wie 1994. Die Hälfte aller Kaskoschäden geht auf Diebstahl zurück. Somit melden Mofa- und Mopedfahrer rund 24 mal häufiger einen Diebstahl als Autofahrer. Auch für Fahrer der größeren Maschinen war das vergangene kein gutes Jahr. Erstmals seit 1994 stieg die Schadenhäufigkeit bei Motorrädern wieder leicht an.

Während Lieferwagen bis eine Tonne Nutzlast spielen sie in der Diebstahlstatistik nur eine durchschnittliche Rolle: 1.249 von 855.798 wurden entwendet. Damit liegt die Klaurate zwar etwas über der von Pkw, die Entschädigungen fallen dafür geringer aus. Dagegen erlebten die Zugmaschinen und Sattelschlepper nach jahrelanger Stagnation der Diebstahlzahlen ein sattes Plus von 19,1 Prozent - auf allerdings sehr niedrigem Niveau.

Quelle und Kontaktadresse:
Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. (GDV) Friedrichstr. 191-193a, 10117 Berlin Telefon: 030/20205000, Telefax: 030/20206000

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