Autofrühling lässt auf sich warten

(Frankfurt a. M.) - Im Automobilbereich spiegelte sich im März das Anziehen einiger gesamtwirtschaftlicher Frühindikatoren noch nicht wider. Das Automobilgeschäft ist nach wie vor durch Verunsicherungen, wie zum Beispiel gestiegene Rohölpreise, die schwache Gesamtkonjunktur, anhaltend hohe Arbeitslosigkeit, den Monti-Effekt und den Nah-Ost-Konflikt gekennzeichnet. Allerdings muss bei der Interpretation der automobilen Eckdaten berücksichtigt werden, dass sich aufgrund der Osterfeiertage, die in diesem Jahr im März - und nicht wie im vergangenen Jahr im April - lagen, die Anzahl der Arbeitstage auf 20 verringerte (gegenüber 22 im März 2001). Der Vorjahresvergleich ist somit nur bedingt aussagekräftig.

Im März 2002 verzeichneten die deutschen Pkw-Hersteller 8 Prozent weniger Bestellungen aus dem Inland als ein Jahr zuvor, saisonbereinigt übertrafen die inländischen Auftragseingänge das Februarergebnis allerdings um 11 Prozent. Die Auslandsorder von deutschen Personenkraftwagen unterschritten im März 2002 das vergleichbare Vorjahresniveau um 8 Prozent. Gegenüber Februar 2002 zog die Nachfrage aus dem Ausland saisonbereinigt jedoch um 7 Prozent an. Insgesamt gingen bei den deutschen Herstellern im März 2002 knapp 8 Prozent und im bisherigen Jahresverlauf 10 Prozent weniger Order aus dem In- und Ausland ein als ein Jahr zuvor.

In Deutschland unterschritt der Absatz von Personenkraftwagen im März 2002 mit schätzungsweise 330.000 Einheiten das Vorjahresergebnis um 7 Prozent, zog saisonbereinigt gegenüber Februar jedoch um 4 Prozent an. Bis einschließlich März lag das Zulassungsvolumen 3 Prozent unter dem Vorjahresniveau. Erwartungsgemäß konnten die ausländischen Hersteller nach kräftigen Marktanteilsverlusten im vergangenen Jahr in den ersten Monaten dieses Jahres leichte Anteilsgewinne erzielen. Die Nachfrage nach importierten Fahrzeugen wird durch einige neue Modelle und einer inzwischen besseren Verfügbarkeit von Dieselfahrzeugen begünstigt. Dennoch fiel der Marktanteil der ausländischen Anbieter im ersten Quartal 2002 noch um über 2 Prozentpunkte niedriger aus als zwei Jahre zuvor.

Im März 2002 exportierten die deutschen Hersteller 297.400 Personenkraftwagen, das waren zwar 16 Prozent weniger als vor Jahresfrist. Unter Berücksichtigung der unterschiedlichen Lage der Ostertage erhöhte sich das Ausfuhrvolumen saisonbereinigt jedoch gegenüber Februar 2002 um 6 Prozent. In den ersten drei Monaten dieses Jahres wurden mit 865.700 Pkw 13 Prozent weniger Fahrzeuge ins Ausland geliefert als im entsprechenden Vorjahreszeitraum. Die aktuelle Entwicklung läuft zur Zeit auf das vom VDA erwartete Jahresausfuhrvolumen von gut 3,4 Mio. hinaus.

Die frühzeitige Produktionsanpassung der deutschen Hersteller an die geringere Nachfrage hat in den letzten Monaten zu einem abgesenkten Lagerbestand geführt. Dies hat sich im März 2002 fortgesetzt. Die Pkw-Fertigung wurde um 17 Prozent zurückgefahren. Saisonbereinigt übertraf die Produktion das Vormonatsergebnis um 4 Prozent. Im bisherigen Jahresverlauf rollten gut 1,2 Mio. Personenkraftwagen von den Bändern, das entsprach einem Rückgang gegenüber dem Vorjahr um 14 Prozent.

Im Nutzfahrzeugbereich schwächte sich die Binnennachfrage nach deutschen Transportern im März 2002 um 4 Prozent ab, zog saisonbereinigt gegenüber Februar 2002 allerdings um 9 Prozent an. Im ersten Quartal 2002 unterschritten die inländischen Auftragseingänge von Nfz bis 6 t das entsprechende Vorjahresniveau um 2 Prozent. Im schweren Bereich über 6 t verzeichneten die deutschen Hersteller im März 2002 zwar einen Rückgang der Inlandsorder um 12 Prozent, aber auch hier legten die Auftragseingänge saisonbereinigt im Vergleich zum Vormonat zu (+12 Prozent). Bis einschließlich März 2002 fielen die Inlandsorder von schweren Nutzfahrzeugen um 16 Prozent niedriger aus als vor Jahresfrist. Die Nachfrage aus dem Ausland lag im März 2002 sowohl im Bereich bis 6 t als auch bei den Fahrzeugen über 6 t um 8 Prozent unter Vorjahresniveau. Im bisherigen Jahresverlauf unterschritt die Auslandsnachfrage von Nfz bis 6 t das entsprechende Vorjahresniveau um 9 Prozent, die von Nfz über 6 t um 4 Prozent.

In Deutschland wurden im März 2002 voraussichtlich 18.900 leichte und 6.150 schwere Nutzfahrzeuge neu zugelassen, das waren 9 bzw. 25 Prozent weniger als ein Jahr zuvor. Bis einschließlich März wurden im Bereich bis 6 t 10 Prozent und im Bereich über 6 t 22 Prozent weniger Nutzfahrzeuge registriert als ein Jahr zuvor.

Im März 2002 lieferten die deutschen Hersteller 12 Prozent weniger Transporter und 17 Prozent weniger schwere Lkw ins Ausland als vor Jahresfrist. Im ersten Quartal 2002 ging der Export von Nfz bis 6 t um 18 Prozent auf 37.400 Einheiten und der von schweren Lkw um 22 Prozent auf 20.300 Fahrzeuge zurück.

Analog zum Pkw-Bereich passten die deutschen Nfz-Hersteller ihre Produktion an die gesunkene Nachfrage an. Im März wurden 19 Prozent weniger Transporter und 22 Prozent weniger Nutzfahrzeuge über 6 t hergestellt als vor Jahresfrist. Im bisherigen Jahresverlauf rollten 25 Prozent weniger leichte und 26 Prozent weniger schwere Nutzfahrzeuge von den Bändern als ein Jahr zuvor.

Personenkraftwagen

Die Produktion von Personenkraftwagen wurde im März 2002 um 17 Prozent zurückgenommen. Arbeitstäglich bereinigt (20 Arbeitstage im März 2002 gegenüber 22 im Vorjahresmonat) fiel das Fertigungsvolumen um 9 Prozent niedriger aus. Saisonbereinigt wurde das Vormonatsergebnis um 4 Prozent übertroffen. Im ersten Quartal 2002 rollten mit gut 1,2 Mio. Fahrzeugen 14 Prozent weniger Personenkraftwagen von den Bändern als ein Jahr zuvor.

Der Export von Personenkraftwagen fiel im März 2002 um 16 Prozent niedriger aus als vor einem Jahr (arbeitstäglich bereinigt: -8 Prozent). Gegenüber Februar 2002 stieg das Ausfuhrvolumen saisonbereinigt um 6 Prozent. In den ersten drei Monaten dieses Jahres lieferten die deutschen Hersteller 13 Prozent weniger Personenkraftwagen ins Ausland als vor Jahresfrist.

Der Pkw-Absatz unterschritt im März 2002 das Vorjahresergebnis um 7 Prozent, legte saisonbereinigt gegenüber Februar 2002 jedoch um 4 Prozent zu. Im bisherigen Jahresverlauf wurden in Deutschland 3 Prozent weniger Personenkraftwagen neu angemeldet.

Die Nachfrage insgesamt nach deutschen Personenkraftwagen verfehlte im März 2002 das Vorjahresniveau um 8 Prozent. Sowohl die Bestellungen aus dem In- als auch Ausland gingen dabei zwar um je 8 Prozent zurück, übertrafen saisonbereinigt das jeweilige Vormonatsergebnis jedoch um 11 bzw. 7 Prozent. Seit Anfang dieses Jahres verzeichneten die deutschen Hersteller einen Orderrückgang um 10 Prozent. In diesem Zeitraum unterschritten die Bestellungen aus dem Inland das Vorjahresniveau um 9 Prozent, die aus dem Ausland um 11 Prozent.

Nutzfahrzeuge

Die Fertigung von Nutzfahrzeugen wurde im März 2002 im leichten Bereich um 19 Prozent und im schweren Bereich um 22 Prozent gedrosselt. Saisonbereinigt legte die Produktion von Nfz bis 6 t um 16 Prozent, die von Nfz über 6 t um 12 Prozent zu. In den ersten drei Monaten dieses Jahres führten die deutschen Hersteller ihre Fertigung von Transportern um 25 Prozent und die von schweren Lkw um 26 Prozent zurück.

Der Export von Nfz bis 6 t unterschritt im März 2002 das Vorjahresniveau um 12 Prozent. Gegenüber Februar 2002 steigerten die deutschen Hersteller ihre Transporterausfuhr jedoch um ein Sechstel. Im Bereich über 6 t gingen im März die Lieferungen ins Ausland um 17 Prozent zurück, saisonbereinigt legten sie im Vergleich zum Vormonat um 13 Prozent zu. Im bisherigen Jahresverlauf wurden 18 Prozent weniger leichte und 22 Prozent weniger schwere Lkw exportiert als ein Jahr zuvor.

In Deutschland fielen im März 2002 die Neuzulassungen von Nfz bis 6 t um 9 Prozent unter Vorjahresniveau. Saisonbereinigt wurde das Vormonatsergebnis um 14 Prozent übertroffen. Im Bereich über 6 t gingen die Neuanmeldungen im März 2002 um ein Viertel zurück, gegenüber Februar 2002 legten sie um 6 Prozent zu. Im ersten Quartal 2002 wurden 10 Prozent weniger Transporter und 22 Prozent weniger schwere Lkw abgesetzt als vor Jahresfrist.

Die Auftragseingänge insgesamt von deutschen Nutzfahrzeugen unterschritten im März 2002 das Vorjahresniveau um 7 Prozent. Seit Anfang dieses Jahres gingen bei den deutschen Nfz-Herstellern 6 Prozent weniger Bestellungen aus dem Inland und 8 Prozent weniger Order aus dem Ausland ein.

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