Ausweitung der LKW-Maut: Schluss mit dem Hin und Her

(Berlin) - Mit völligem Unverständnis hat der Handelsverband BAG auf die erneute Diskussion um die Ausdehnung der Mautpflicht für Lkws reagiert. Derzeit betrifft die Lkw-Maut alle schweren Lastwagen ab 12 Tonnen, die für den Güterkraftverkehr bestimmt sind und auf deutschen Autobahnen fahren. Rolf Pangels, Hauptgeschäftsführer des Handelsverband BAG: „Nun soll die Mautpflicht auch auf Lkws von 7,5 Tonnen bzw. gar auf Lkws von 3,5 Tonnen ausgedehnt werden. Dies bedeutet für die Logistiksparten unserer Mitgliedsunternehmen einen unüberschaubaren zusätzlichen Kostenaufwand, der besonders die im Handelsverband BAG organisierten mittelständischen Einzelhändler stark belasten würde.“

Eine Weitergabe der zusätzlich entstehenden Kosten an den Verbraucher könne dann nicht mehr ausgeschlossen werden, was zu weiteren Belastungen des Einzelhandels führen würde. Pangels weiter: „Es muss endlich Schluss sein mit diesem Hin und Her. Der ohnehin schon angeschlagene Einzelhandel braucht verlässliche Berechnungsgrößen für die Kosten, die in den nächsten Jahren durch die Lkw-Maut auf ihn zukommen.“

Grundsätzlich sei der Handelsverband BAG durchaus mit der Mautpflicht für schwere Lastkraftwagen einverstanden, da diese in besonderem Maße Kosten für den Bau, die Erhaltung und den Betrieb von Autobahnen verursachen. Dann müsse allerdings auch gewährleistet sein, dass die Einnahmen aus der Lkw-Maut ausschließlich dem Ausbau und Erhalt des Autobahnnetzes zugute kommen.

Ebenso überrascht zeigte sich der Handelsverband BAG von der erneuten Thematisierung der Einführung einer Maut für Pkws. Pangels: „Das Auto ist das meistgenutzte Verkehrsmittel für Einkaufsfahrten. Die Pkw-Nutzer machen allein im innerstädtischen Einzelhandel 44 Prozent aller Besucher und Kunden aus; auf sie entfallen 57 Prozent des Umsatzes. Werden die Verbraucher noch zusätzlich zu den ohnehin schon hohen Pkw-Unterhaltskosten nun auch noch für die Fahrten in die Städte zu Kasse gebeten, können sie in den Geschäfte weniger ausgeben oder kommen erst gar nicht zum Einkaufen. Eine solche Maßnahme würde dem geschwächten Einzelhandel einen schweren Schaden zufügen.“

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesarbeitsgemeinschaft der Mittel- und Großbetriebe des Einzelhandels e.V. Handelsverband BAG Rolf Pangels, Hauptgeschäftsführer Friedrichstr. 60, 10117 Berlin Telefon: (030) 2061200, Telefax: (030) 20612088