Außenhandel weiterhin unter Druck
(Berlin) - "Trotz positiver Signale aktueller Frühindikatoren bleibt der deutsche Außenhandel unter Druck. Die sinkende Wettbewerbsfähigkeit, der Zuwachs von Handelshemmnissen und Protektionismus sowie lokale Zertifizierungsvorgaben machen unseren Exporteuren und Außenhändlern weiterhin das Leben schwer. Einziger Hoffnungsschimmer bleibt das US-Geschäft.", erläutert Dr. Dirk Jandura, Präsident des Bundesverbandes Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen (BGA).
"Wir hoffen deshalb, dass das Treffen auf Ministerebene des EU-US-Handels- und Technologierates (TTC), eine der letzten Gelegenheiten noch vor den Wahlen in der EU und in den Vereinigten Staaten in diesem Jahr Konfliktthemen zu lösen, gute Ergebnisse bringt. Es muss gelingen, insbesondere bei der gegenseitigen Anerkennung von Konformitätsbewertungen Fortschritte zu erzielen. Anbieten würde sich da eine Ausweitung des bereits bestehenden Abkommens zwischen der EU und den USA über die gegenseitige Anerkennung (MRA). Wesentlich mehr Unternehmen müssten dann in Zukunft nicht mehr den doppelten Nachweis in beiden Märkten erbringen, dass ihre Waren den jeweiligen gesetzlichen Produktstandards vor Ort entsprechen."
Gleichzeitig stellt Jandura klar "So wichtig die Gespräche im Rahmen des TTC auch sind, ein konkretes und verbindliches Freihandelsabkommen mit den USA können sie auf Dauer nicht ersetzen. Der TTC ist bisher hinter den Erwartungen der Wirtschaft zurückgeblieben, insbesondere was konkrete handelspolitische Ergebnisse betrifft. Ein belastbarer Handelsvertrag würde einen deutlichen Schub für die wirtschaftliche Integration der beiden Wirtschaftsräume bringen, vor allem auch durch den nachhaltigen Abbau sämtlicher Zölle."
Und ergänzt: "Bei aller US-Euphorie dürfen wir aber unseren Heimatmarkt, die EU, nicht vergessen. Erst recht nicht im Wahljahr 2024. Sie ist manchmal schon wirklich anstrengend. Sie reguliert im Kleinen zu viel und handelt im Großen zu wenig. Aber sie ist trotz aller Kritik das Beste, was wir haben. Ohne den europäischen Binnenmarkt, ohne freien Handel, ohne den Euro könnte unsere Soziale Marktwirtschaft nicht bestehen. Ohne Europa wäre unser Land ärmer und unsicherer. Unser Ziel sollte es sein, die EU in den kommenden Jahren wieder zu dem zu machen, was sie sein sollte: der innovativste, dynamischste und wettbewerbsfähigste Wirtschaftsraum der Welt."
Den aktuellen Zahlen des Statistischen Bundesamtes zur Folge sind die deutschen Exporte im Februar 2024 gegenüber Januar kalender- und saisonbereinigt um 2,0 Prozent gesunken und die Importe um 3,2 Prozent gestiegen. Damit sanken die Exporte im Vergleich zum Vorjahresmonat Februar 2023 um 4,4 Prozent und die Importe um 8,7 Prozent.
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