Pressemitteilung |

"Ausreichende Finanzierung des Schienennetzes sicherstellen"

(München) - Der Fahrgastverband Pro Bahn hat anlässlich der Diskussion um die Trennung von Schienennetz und Bahnbetrieb gefordert, dass zunächst die Frage einer dauerhaften und gesicherten Finanzierung des bestehenden Netzes geklärt werden müsse. Der Verband hat aus aktuellen Anlass eine "Schwarze Liste" veröffentlicht, die alleine 400 Kilometer illegal stillgelegter Bahnstrecken auflistet. "Mit Stillegungen allein aus finanziellen Gründen muss jetzt Schluss sein", ordert Verbandssprecher Frank von Meißner und appelliert an die DB, die von der Bundesregierung bereit gestellten 9,1 Mrd. DM zügig für die unterlassenen Reparaturen im Bestandsnetz zu verwenden. Die Mittel für die nächsten drei Jahre müssten allerdings vom Bund verstetigt werden, um Planungssicherheit zu schaffen.

Pro Bahn hält eine emotionale Diskussion um die Trennung von Netz und Bahnbetrieb für "wenig zielführend". Der Verband hat ein eigenes Konzept vorgestellt, das Grund und Boden in Staatseigentum belässt, den laufenden Betrieb und Unterhalt hingegen jenem Unternehmen überlässt, das dies am besten kann. Nur so ist ein effizienter Mitteleinsatz gewährleistet. "Da hat selbstverständlich die Netz AG der Deutschen Bahn die gleichen Chancen wie ein privater Betreiber", so Pro Bahn-Sprecher von Meißner. Es müsse klar sein, dass für das Schienennetz öffentliche Verantwortung unerlässlich sei. "Großbritannien ist ein abschreckendes Beispiel. Wir begrüßen, dass Minister Kurt Bodewig sich klar gegen eine Übertragung der britischen Verhältnisse ausgesprochen hat", so von Meißner.

Seit einigen Monaten wird über die Trennung von Bahnbetrieb und Netz diskutiert. Derzeit betreibt die DB Netz AG innerhalb der Deutschen Bahn AG (DB AG) große Teile des rund 38 000 km lange Schienennetzes. Verkehrsminister Kurt Bodewig (SPD) hatte vergangene Woche angekündigt, die Trennung von Bahnbetrieb und Netz vorzunehmen. Hauptziel von Bodewig ist mehr Wettbewerb auf der Schiene und bessere Chancen für kleiner Bahnanbieter beim Zugang zum Schienennetz.

Die "Schwarze Liste", die alle von der Deutschen Bahn illegal stillgelegten Bahnstrecken aufführt, finden Sie unter www.pro-bahn.de im Internet.

Quelle und Kontaktadresse:
PRO BAHN e.V. Gemeinnütziger Fahrgastverband Schwanthalerstr. 74 80336 München Telefon: 089/54456213 Telefax: 089/54456214

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