Ausblick 2005 für die Metall- und Elektroindustrie / Für 2005 tendenziell Aufwärtstrend erkennbar
(Dortmund) - Das zu Ende gehende Jahr war insgesamt geprägt durch schwache Auftragseingänge und bescheidene Umsatzzahlen. Wenn bei einzelnen Unternehmen deutlich positive Entwicklungen erkennbar waren, so war dies auf Sondereinflüsse zurückzuführen.
Die vor einem Jahr formulierten Erwartungen erfüllten sich nicht. Die derzeit erkennbaren Wirtschaftsdaten aus unserer Unternehmerschaft sind letztlich das Ergebnis der politischen Rahmenbedingungen.
Die Lohnnebenkosten wurden nicht gesenkt. Die notwendige Abkopplung der Krankheitskosten von den Arbeitskosten wurde von der Politik nicht weiter verfolgt. Eine nachhaltige Konsolidierung der gesetzlichen Rentenversicherung wurde nicht in Angriff genommen. Der rigide Kündigungsschutz als Beschäftigungsbremse wurde nicht korrigiert. Wenn es darum ging, die Arbeitszeit unentgeltlich zu verlängern, spürten unsere Unternehmen bei der IG Metall starke Widerstände, obwohl der Pforzheimer Tarifabschluss ausdrücklich diese Alternative als eine von vielen Möglichkeiten vorsieht.
Bei dieser Ausgangslage sind die Erwartungen für das Jahr 2005 eher bescheiden optimistisch, auch wenn mehr als die Hälfte unserer Unternehmen inzwischen für das neue Jahr eine Verbesserung der Auftragslage erwartet. Die Zahl der Optimisten ist etwas höher als zu Beginn des Jahres und liegt deutlich über dem Bundesdurchschnitt.
Nach drei schweren Jahren ist die Wirtschaftsleistung wieder im Steigen begriffen. Es wird erwartet, dass sich die Konjunktur zu Beginn des Jahres beschleunigt, allerdings im Jahresverlauf wieder etwas an Fahrt verliert. Da in diesem Jahr mehr Arbeitstage zur Verfügung standen als 2005, ist eher von einem unveränderten Wachstum auszugehen.
Die überdurchschnittlichen Bemühungen, jedem ausbildungsfähigen und ausbildungswilligen Jugendlichen ein Angebot auf Ausbildung zu machen, werden ihre Früchte tragen. Die Zahl der angebotenen Ausbildungsplätze wird im kommenden Jahr aller Voraussicht nach das Niveau des Jahres 2004 überschreiten. Damit zeigt der Ausbildungskonsens in Nordrhein-Westfalen, dass freiwillige Vereinbarungen zwischen Wirtschaft und Politik weitaus effektiver sind als Zwangsmaßnahmen.
Unsere Unternehmen erwarten für das Jahr 2005 einen Aufwärtstrend. Dieser ist tendenziell bereits erkennbar. Allerdings besteht auch die große Sorge, dass diesem Aufwärtstrend die Nachhaltigkeit und Beschäftigungswirkung fehlen.
Diese Erwartungen für das bevorstehende neue Jahr sind geprägt von unternehmerischem Optimismus. Das zarte Pflänzchen Zukunft braucht Zuversicht. Jammer und Wehklagen schafft keine Beschäftigung.
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