Pressemitteilung | ADEXA - Die Apothekengewerkschaft

Ausbildungsvergütung / Sozialneid "von oben"

(Hamburg) - Wer sich verteidigt, klagt sich an, sagt man. Das gilt auch für DIHK-Präsident Ludwig Georg Braun, der das miserable Lehrstellenangebot - 10 Prozent weniger als im Vorjahr nach der offiziellen Statistik des Bundesagentur für Arbeit - mit angeblich überhöhten Ausbildungsvergütungen von bis zu 800 Euro entschuldigen will.

Fakt ist: 2004 lag der Vergütungsdurchschnitt bei 601 Euro (617 Euro im Westen, 526 Euro im Osten). Die PKA-Auszubildenden erhalten gar nur 493,97 Euro. Besonders hohe Ausbildungsvergütungen sind dort üblich, wo generell hohe Gehälter gezahlt werden (Banken und Versicherungen), dort, wo schwer gearbeitet wird (Baugewerbe) und dort, wo Auszubildende Mangelware sind (Binnenschifffahrt).

Eine bundesweite Vergütung von 270 Euro hieße billige Arbeitskräfte für
die Wirtschaft und dazu eine finanzielle Belastung der öffentlichen
Kassen, denn von solch einer Summe kann ja niemand leben, außer "bei
Mutti". Jugendliche hätten dann möglicherweise weniger Anreiz, sich um einen Ausbildungsplatz zu bemühen.

Faire Ausbildungsvergütungen auszuhandeln ist deshalb nach wie vor Sache
der Tarifparteien. Der Gesetzgeber hat hier nichts zu sagen - und so muss es auch bleiben.

Quelle und Kontaktadresse:
ADEXA - Die Apothekengewerkschaft Deichstr. 19, 20459 Hamburg Telefon: 040/363829, Telefax: 040/363058

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