Ausbildungsumfrage der Handelskammer: Trotz Corona kaum Vertragslösungen / 78 Prozent der Unternehmen wollen gleich viel oder mehr ausbilden
(Bremen) - Die Unternehmen in Bremen und Bremerhaven halten an ihren Auszubildenen trotz der umfänglichen Herausforderungen durch die Corona-Krise fest. Bei der Mehrheit der Befragten läuft die duale Berufsausbildung in den Betrieben wie vorgesehen weiter, und das Ausbildungsplatzangebot wird von den Unternehmen konstant gehalten. Die Zahl der Vertragslösungen liegt sogar unter dem Wert der Vorjahre. Das sind die Ergebnisse der Ausbildungsumfrage der Handelskammer Bremen - IHK für Bremen und Bremerhaven, unter 405 Ausbildungsbetrieben aus Bremen und Bremerhaven.
Handelskammer-Präses Janina Marahrens-Hashagen sagt: "Die duale Berufsausbildung bietet Auszubildenden eine sehr gute berufliche Qualifikation und sichert den Fachkräftebedarf in Bremen und Bremerhaven. Es ist ein gutes Zeichen, dass die Unternehmen trotz immenser Herausforderungen und teilweise existentieller Sorgen auch in Zeiten der Krise an der dualen Ausbildung festhalten." Die Handelskammer trage zum erfolgreichen Abschluss dieses herausfordernden Ausbildungsjahres bei und sorge unter strengen Hygieneregeln dafür, dass alle Handelskammer-Prüfungen bis zum Ende des Ausbildungsjahres abgeschlossen sind und die jungen Menschen ohne Nachteile und mit guter Perspektive in ihre berufliche Zukunft starten können, betonte Präses Marahrens-Hashagen.
Die Zahl der neu eingetragenen Ausbildungsverträge für das Ausbildungsjahr 2020/2021 lag im Mai rund 10 Prozentpunkte unter dem Vorjahreswert. Die Rückmeldungen aus den Unternehmen zeigten aber, so die Handelskammer-Präses, dass in den kommenden Monaten noch verstärkt Ausbildungs- und Vorstellungsgespräche geführt und Verträge geschlossen werden: "Rund 22 Prozent der Unternehmen erwarten zwar einen Rückgang bei den neuen Ausbildungsplätzen. Es ist aber eine gute Nachricht, dass 78 Prozent der befragten Betriebe ihr Ausbildungsangebot mindestens konstant halten und der jungen Generation dadurch gute berufliche Zukunftschancen bieten. Etliche Unternehmen wollen sogar mehr ausbilden als ursprünglich geplant. Die eigene Ausbildung ist neben der Rekrutierung von Fachkräften auf dem Arbeitsmarkt die wichtigste Möglichkeit, um den eigenen Fachkräftebedarf decken zu können." Auch nach August ist ein Einstieg in das Ausbildungsjahr noch möglich. Präses Marahrens-Hashagen betont: "Diese Option sollte von den Unternehmen wie auch von den Auszubildenen unbedingt genutzt werden."
Die Umfrageergebnisse der Handelskammer belegen auch die hohe Flexibilität der Ausbildungsbetriebe. So gaben 44 Prozent der Befragten an, die Auszubildenden auch im Homeoffice weiter zu beschäftigen. Rund die Hälfte der befragten Unternehmen plant die Übernahme der Auszubildenden in ein festes Arbeitsverhältnis: "Kreative Lösungen, hohe Flexibilität und innovative Ausbildungskonzepte bei allen Beteiligten haben trotz der Widrigkeiten der Corona-Krise zum Erfolg des Ausbildungsjahres beigetragen. Dafür sind wir sehr dankbar", so die Kammer-Präses.
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Handelskammer Bremen - IHK für Bremen und Bremerhaven
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