Pressemitteilung | BGA - Bundesverband Großhandel, Außenhandel und Dienstleistungen e.V.

Ausbildungsplatzumlage ist ein Irrweg

(Berlin) - "Die geplante Ausbildungsplatzumlage ist ein Irrweg, denn sie wird nicht dazu beitragen, die Lage auf dem Ausbildungsmarkt zu verbessern. Die Betriebe werden dadurch keinen einzigen zusätzlichen Ausbildungsplatz bereitstellen. Vielmehr ist zu befürchten, dass die Zahl der angebotenen Lehrstellen sinkt. Angesichts der anhaltenden Anstrengungen der Wirtschaft, allen ausbildungswilligen und -geeigneten Jugendlichen einen Ausbildungsplatz anzubieten, stellen die Pläne der SPD-Bundestagsfraktion genau das falsche Signal dar. Die Betriebe müssten ermutigt und entlastet werden, stattdessen droht die Einführung finanzieller Sanktionsmaßnahmen. Die Zukunft des dualen Ausbildungssystems wird damit in Frage gestellt," dies erklärte Anton F. Börner, Präsident des Bundesverbandes des Deutschen Groß- und Außenhandels (BGA), zu den Plänen der SPD-Bundestagsfraktion, am 11. November eine gesetzliche Ausbildungsplatzabgabe auf den Weg zu bringen.

"Verantwortlich für die Lage auf dem Lehrstellenmarkt sind die wirtschaftliche Stagnation und rezessive Tendenzen. Diese treffen den deutschen Arbeitsmarkt insgesamt wegen gravierender Strukturprobleme besonders hart. Die Betriebe sehen sich sinkenden Umsätzen, hohen Löhnen, Steuern und Sozialabgaben sowie erheblicher Bürokratie ausgesetzt. Die Unternehmen brauchen in erster Linie attraktive und verlässliche Rahmenbedingungen, um Arbeits- und Ausbildungsplätze zur Verfügung stellen zu können. Insofern ist die Ausbildungsplatzumlage kontraproduktiv. Sie bedeutet für die Betriebe einen weiteren Kostenschub sowie erheblich mehr Bürokratie. Dies hat letztlich negative Auswirkungen auf die Ausbildungsbereitschaft," sagte Börner. Ein Rückzug der Betriebe aus der Ausbildung und die weitere Verstaatlichung der Berufsausbildung wären die Folgen. Im übrigen würde die Ausbildungsumlage auch die Betriebe treffen, die aufgrund der gesetzlichen Vorschriften nicht ausbilden dürfen oder die zwar wollen, aber derzeit keine geeigneten und qualifizierten Bewerber vorfänden. "Die Ausbildungsplatzumlage ist ein ungerechtes und ungeeignetes Instrument," erklärte Börner.

"Für mehr Ausbildungsplätze und weniger Arbeitslosigkeit müssen weitreichende strukturelle Reformen der sozialen Sicherungssysteme und des Arbeitsmarkts sowie die Konsolidierung des Staatshaushalts vorangetrieben werden. Die Bundesregierung muss alles daran setzten, dass dies endlich erreicht wird. Wer den Betrieben hingegen weitere Steine in den Weg legt, darf sich nicht wundern, dass Ausbildung und Beschäftigung in Deutschland weiter sinken," so Börner abschließend.

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband des Deutschen Groß- und Außenhandels e.V. (BGA) Am Weidendamm 1A, 10117 Berlin Telefon: 030/590099521, Telefax: 030/590099539

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