Ausbildungsplatzabgabe: Arbeitgeberpräsident Hundt kritisiert ständiges Gerede als kontraproduktiv und gefährlich
(Berlin) - Das ständige Gerede von einer Ausbildungsabgabe gefährdet die aktuelle Nachvermittlungsoffensive der deutschen Wirtschaft massiv. Einigen Politikern in der rot-grünen Regierungskoalition ist es offenbar wichtiger, den Gewerkschaften wieder entgegenzukommen, als Lehrstellen in Deutschland zu schaffen. Mit einer Ausbildungsplatzabgabe werden die Probleme auf dem Ausbildungsmarkt nicht gelöst.
Die schlechte konjunkturelle Lage, erneute Insolvenzrekorde und die mangelhafte schulische Ausbildung vieler Jugendlicher sind die eigentlichen Ursachen für die Probleme auf dem Ausbildungsmarkt. Eine Ausbildungsabgabe konterkariert die Reformbemühungen auf dem Arbeitsmarkt. Die Bundesregierung unterschätzt die negativen Auswirkungen der Ausbildungsumlage, erklärte Arbeitgeberpräsident Dr. Dieter Hundt am 6. Noevember in Berlin.
Ich warne die Bundesregierung davor, eine Ausbildungsplatzabgabe zu beschließen. Dies wäre ein Rückschritt zu weiterer Umverteilung und zusätzlicher Bürokratie. Während die deut-sche Wirtschaft in einer enormen Kraftanstrengung um jeden zusätzlichen Ausbildungsplatz kämpft, zerstört diese anhaltende destruktive Diskussion die Stimmung und Bereitschaft der Unternehmen, über den eigenen Bedarf hinaus auszubilden. Am Ende werden wir weniger statt mehr Ausbildungsplätze haben, und dies wäre ein Schritt hin zur Verstaatlichung der Berufsausbildung, sagte Hundt.
Ich fordere den Bundeskanzler auf, diesen unsinnigen Plänen und dem Gerede sofort ein Ende zu setzen. Der Erfolg der Nachvermittlungsaktion ist durch die fortgesetzte Umlagedebatte massiv gefährdet, sagte Hundt.
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