Ausbildungsplatzabgabe: Ablasshandel für die Großkonzerne
(Berlin) - Unter dem Druck des DGB plant die Bundesregierung, bereits in 2004 eine Zwangsabgabe für Betriebe zu erheben, die angeblich zu wenig Ausbildungsplätze anbieten. Dazu erklärt der Präsident des Bundesverbandes mittelständische Wirtschaft (BVMW), Mario Ohoven: Eine solche Strafgebühr ist blanker Unsinn und geht am Ziel vorbei. Sie trifft die kleinen und mittleren Unternehmen ins Mark, die schon jetzt bis an die Grenzen ihrer wirtschaftlichen Belastbarkeit ausbilden. Die mittelständischen Unternehmen stellen rund 80 Prozent aller Ausbildungsplätze in Deutschland zur Verfügung.
Mit den freiwilligen Anstrengungen des unternehmerischen Mittelstandes ist es uns bislang jedes Jahr gelungen, die Lehrstellenlücke zu schließen. Die Großkonzerne hingegen können sich mit dem geplanten Ablasshandel künftig problemlos von der Ausbildungspflicht freikaufen, gibt Ohoven zu bedenken. Der Mittelstandspräsident verurteilte den Kurswechsel der Bundesregierung, die einer Ausbildungsumlage bislang mehrheitlich ablehnend gegenüber stand. Wir hoffen nun sehr, dass der Bundeskanzler heute Abend vor den Spitzenfunktionären der Gewerkschaften nicht einknickt. Denn er weiß genau, dass eine Zwangsabgabe keine einzige zusätzliche Lehrstelle schaffen wird.
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