Pressemitteilung | IG Metall - Industriegewerkschaft Metall

Ausbildungspakt bringt keine neuen Lehrstellen

(Frankfurt am Main) - Die Lage am Ausbildungsstellenmarkt hat sich nach Einschätzung der IG Metall weiter verschlechtert. "An der prekären Ausbildungssituation hat bislang auch der Ausbildungspakt nichts ändern können", kommentierte IG Metall-Vorstandsmitglied Erwin Vitt am 07. Juli in Frankfurt die neuen Zahlen der Bundesagentur für Arbeit. Die Zahl der gemeldeten Ausbildungsstellen liege mit 430 500 weiterhin deutlich unter dem Vorjahreswert (minus 24 400 Lehrstellen). "Die Ausbildungsbilanz 2004 wird miserabel ausfallen", erklärte Vitt. Schuld daran trügen die Arbeitgeber und die Bundesregierung, die mit dem Verzicht auf die Ausbildungsplatzumlage ein dem Problem angemessenes Instrumentarium aus der Hand gegeben hätten.

"Knapp einen Monat nach dem Abschluss des Ausbildungspaktes zwischen Arbeitgeberverbänden und der Bundesregierung lassen die Zahlen nur einen Rückschluss zu: Der Ausbildungspakt war die falsche Weichenstellung", sagte Vitt. Das Nachsehen hätten jetzt die jungen Menschen, die im Herbst keine Lehrstelle antreten könnten. Der Rückgang an Ausbildungsplätzen beruht nach Angaben der IG Metall zum weitaus größten Teil auf einem Wegfall an betrieblichen Stellen. "Während es immer mehr Bewerber gibt, ziehen die Unternehmen sich zurück und halten an ihrer restriktiven Einstellungspraxis fest", sagte Vitt.

Mit 647 600 Bewerbern haben sich bei den Agenturen für Arbeit erneut mehr Interessenten gemeldet als im Vorjahr (plus 15 400). Ende Juni waren 102 300 Ausbildungsplätze noch unbesetzt. Als unvermittelt zählten 279 300 Bewerber (plus 2 400). Die rechnerische Lücke zwischen unbesetzten Ausbildungsstellen und nicht vermittelten Bewerbern sei damit weiterhin deutlich größer als vor einem Jahr, stellte Vitt fest.

Quelle und Kontaktadresse:
Industriegewerkschaft Metall (IGM) Lyoner Str. 32, 60528 Frankfurt Telefon: 069/6693-0, Telefax: 069/6693-2843

NEWS TEILEN: