Ausbildungsmessen sind wieder "in"
(Siegen) - Der Lehrstellenmarkt wandelte sich in den letzten Jahren drastisch. Früher konnten die Betriebe die Fülle an Bewerbungen kaum bewältigen, heute müssen sie den roten Teppich ausrollen, um Talente zu gewinnen. Ausbildungsmessen gewinnen daher an Bedeutung. Die kürzlich durchgeführten Messen in Wittgenstein, Lennestadt und Siegen belegen dies eindrucksvoll. Sie zogen insgesamt 6.700 Besucher an. "Vielfalt ist spannend - aber auch überwältigend. Orientierung tut not", bringt IHK-Geschäftsführerin Sabine Bechheim die Herausforderungen auf den Punkt, vor denen Ausbildungssuchende und Unternehmen gleichermaßen stehen. Ausbildungsmessen bieten hier eine wichtige Plattform, um sowohl Unternehmen als auch Ausbildungssuchende zusammenzubringen und ihnen die Möglichkeit geben, sich in diesem dynamischen Markt zu orientieren.
Den Auftakt machte die Ausbildungsmesse in Wittgenstein. Dort stellte man bereits im Vorjahr das Konzept völlig um. Die Besucherinnen und Besucher erwartete ein Blick in unterschiedliche Berufsfelder, die von den 50 Ausstellern gemeinsam gestaltet wurden. In Kooperation mit den Wittgensteiner Schulen erhielten die Jugendlichen so auf engem Raum und zeitlich komprimiert echte Einblicke und konnten viel ausprobieren. Demgegenüber trat der Ausstellungscharakter der Messe ein wenig zurück, im Foyer beschränkten sich die Ausbildungsbetriebe auf kleinere Infostände. Hier wurde die ganze Vielfalt der im ländlichen Wittgenstein möglichen Berufseinstiege kompakt deutlich. Neben dem durch die Schulen vorbereiteten und organisierten Besuch gab es nachmittags auch eine allgemeine Öffnungszeit. Etliche junge Menschen kamen dort noch einmal oder erstmals, oft begleitet durch ihre Eltern.
Kooperation mit Schulen stand auch im Mittelpunkt der Lennestädter Ausbildungsmesse, die in dieser Form Premiere hatte. In der Volksbankarena Sauerlandhalle Altenhundem präsentierten sich die 47 Aussteller und beantworteten Tausende von Fragen, mit denen vormittags allein mehr als 800 Schülerinnen und Schüler die Ausbilder und Azubis an den Messeständen "löcherten". Am Nachmittag kamen noch rund 400 Besucher hinzu. Jugendliche, die ein Gespräch fortsetzen wollten, Eltern, die sich informieren wollten, oder auch "Orientierungslose", die noch einmal sehen wollten, was alles möglich ist - vom Praktikum über die Lehrstelle bis hin zum Dualen Studium in Berufen aller Branchen.
Hoch erfreut über die großen Besucherzahlen waren kürzlich auch die mehr als 150 Aussteller in der Siegerlandhalle. Am zweiten Messetag besuchten vormittags etwa 750 Schülerinnen und Schüler mit ihren Lehrkräften die Messe. Doch auch zu den allgemeinen Öffnungszeiten riss der Besucherstrom nicht ab, und insgesamt strömten mehr als 4.000 Besucher auf der Suche nach Orientierung durch die Hallen. "Nach der Messe ist vor der Messe", betont Sabine Bechheim: "Den Schlusspunkt setzen wir mit dem zweiten Veranstaltungsformat im Kreis Olpe, diesmal in der Kreisstadt. Interessierte haben in der Stadthalle Olpe am 17. April die nächste Chance, sich über Berufseinstiegsmöglichkeiten zu informieren. Morgens werden auch dort die Schulen eingebunden sein. Zudem sind von 14 bis 18 Uhr alle interessierten Besucher herzlich willkommen, um sich über ihre Zukunftsaussichten zu erkundigen."
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