Ausbildungsabgabe vernichtet Ausbildungsplätze und kostet Wettbewerbsfähigkeit
(Berlin) - "Die konkreten Pläne der Bundesregierung, eine Ausbildungsplatzabgabe noch in diesem Jahr einzuführen, bedeuten ein Schlag ins Gesicht für alle Unternehmen, die sich seit Jahren in der Berufsausbildung engagieren und zum Standort Deutschland stehen." Dies erklärt Anton F. Börner, Präsident des Bundesverbandes des Deutschen Groß- und Außenhandels (BGA), anlässlich der jetzt bekannt gewordenen Formulierungshilfe eines "Berufsausbildungssicherungsgesetzes" des Bundesministeriums für Bildung und Forschung.
"Die Bundesregierung irrt ganz gewaltig, wenn sie glaubt, die Lage auf dem Ausbildungsstellenmarkt mittels einer Abgabe, die nach derzeitigen Berechnungen des Bundesbildungsministeriums rund 229 Euro pro Arbeitnehmer und Jahr kosten wird, zu verbessern. Die Abgabe, die letztlich wie eine Strafsteuer auf Beschäftigung wirkt, wird die Unternehmen mit zusätzlichen Kosten und bürokratischem Aufwand überziehen. Sie wird aber keine zusätzlichen betrieblichen Ausbildungsplätze schaffen und somit das eigentliche Ziel der Bundesregierung verfehlen. Stattdessen wird die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft weiter verschlechtert und die Zukunftsfähigkeit des in Deutschland bewährten dualen Ausbildungssystems in Frage gestellt."
Nach Ansicht Börners will die Bundesregierung die eigentliche Ursache für die Lage auf dem Ausbildungsmarkt offensichtlich nicht wahrhaben. Die nach wie vor schwierige konjunkturelle Situation, die sich vor allem in der Massenarbeitslosigkeit und einer Rekordanzahl von Unternehmensinsolvenzen bemerkbar mache, und die hohen Belastungen durch Abgaben und Steuern seien für die schwierige Ausbildungsplatzsituation verantwortlich. Börner wies darauf hin, dass mit einer Verbesserung des Lehrstellenmarktes erst dann zu rechnen sei, wenn die zentralen Probleme der deutschen Volkswirtschaft angegangen würden. Er forderte die Bundesregierung daher auf, die Ausbildungsplatzabgabe nicht weiter zu verfolgen. "Die Verunsicherung der Betriebe ist schon jetzt groß und verhindert die Bereitstellung von Ausbildungsplätzen", so Börner abschließend.
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