Ausbildungsabgabe ist kontraproduktiv / BJU kritisiert Bundesregierung: Schröder wird Führungsaufgabe nicht gerecht
(Berlin) - Die von der Bundesregierung angedachte Ausbildungsabgabe stößt beim Bundesverband Junger Unternehmer (BJU) auf scharfe Ablehnung. Eine Abgabe für Betriebe, die nicht ausbilden, steigere die Ausbildungsbereitschaft nicht. Gerade junge Unternehmen hätten in der derzeit schlechten Wirtschaftslage ohnehin Mühe, auf die Beine zu kommen und sich zu entwickeln.
"Es mangelt nicht an Ausbildungsbereitschaft, sondern an den notwendigen Rahmenbedingungen, um Wirtschaftswachstum möglich zu machen", erklärte der Bundesvorsitzende des BJU, Marcus Schneider. Solange die Wirtschaft lahme, seien Ausbildungsplätze ebenso wie Arbeitsplätze gefährdet.
Bevor die Politik nun den Betrieben den schwarzen Peter zuschiebe, müsse sie die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen ändern. Eine niedrigere Steuerlast und insbesondere eine Reform der sozialen Sicherungssysteme, die Arbeit von Lohnzusatzkosten entlastet, ist nach Ansicht der Jungunternehmer vorrangig. "Nur, wenn Deutschland wieder ein kräftiges und stabiles Wirtschaftswachstum verzeichnen kann, entstehen wieder Arbeits- und Ausbildungsplätze", so Schneider. Wer jetzt die Unternehmen noch weiter belaste, entziehe ihnen den Boden für Wachstum.
Hinzu komme das schlechte Bildungsniveau der Bewerberinnen und Bewerber. "Für die Betriebe lohnt sich das Ausbilden nicht, wenn sie den Azubis erst einmal rechnen und schreiben beibringen müssen", sagte Schneider, "ein Maurermeister ist eben kein Schulmeister."
Die Jungunternehmer wenden sich an Kanzler Schröder mit der dringenden Aufforderung, nicht nach Sündenböcken zu suchen, sondern die Initiative zu ergreifen. Es sei an der Zeit, endlich Entscheidungen zu treffen und seiner politischen Führungsaufgabe gerecht zu werden.
Der Bundesverband Junger Unternehmer ist das branchenübergreifende Netzwerk von 2.500 jungen selbständigen Unternehmern im Alter bis zu 40 Jahren. Seine Mitglieder führen meist mittelständische Unternehmen vom traditionsreichen Familienunternehmen bis zum Start-Up.
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