Ausbildung: Jugendliche formal höher qualifiziert
(Köln) - Zumindest auf dem Papier sind die jungen Deutschen besser qualifiziert als noch vor 20 Jahren. Denn immer mehr Jugendliche machen Abitur und beginnen dann ein Studium.
Schule: Am stärksten merken die Hauptschulen die Veränderungen. An ihnen machte 2002 gerade mal jeder vierte Schüler einen Abschluss 1980 war es in Westdeutschland noch fast jeder zweite. Deutlich an Attraktivität gewonnen haben dagegen die Gymnasien, wo zuletzt knapp 30 Prozent einen formalen Abschluss erwarben jeder siebte davon jedoch keine Hochschulreife. Gleichwohl führte der Run auf die höheren Schulen dazu, dass immer mehr Jugendliche ihr Abitur in der Tasche haben. Insgesamt erarbeitete sich zuletzt jeder dritte Schulabsolvent an Gymnasien, Gesamt- und Abendschulen die Lizenz zum Studium. OECD-weit verfügen allerdings 54 Prozent über eine Hochschulzugangsberechtigung.
Berufsbildung: Nach wie vor absolvieren rund zwei Drittel aller jungen Leute eine Lehre. Dabei entscheiden sie sich mehr und mehr für eine Ausbildung im Servicesektor, wo zahlreiche neue Ausbildungsplätze geschaffen wurden. Der Bildungspolitik Sorge bereiten dürfte indes, dass der Anteil der erfolgreich abgelegten Prüfungen seit 1980 von 91 auf 85 Prozent zurückging.
Hochschule: Die wachsende Zahl der Abiturienten bekommen auch die Universitäten zu spüren. So schrieben sich 2001 gut 36 Prozent aller Jugendlichen im studierfähigen Alter an einer Uni oder FH ein 1980 begannen erst 20 Prozent ein Studium. Ein Blick in die Absolventenstatistik zeigt, dass seit den achtziger Jahren vor allem die Rechts-, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften in der Gunst der Nachwuchs-Akademiker gestiegen sind. Dagegen ging der Anteil der Studenten mit einem Abschluss von einer mathematisch-naturwissenschaftlichen oder ingenieurwissenschaftlichen Fakultät leicht zurück.
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