Pressemitteilung | Unternehmensverband Östliches Ruhrgebiet e.V.

Ausbildung braucht Unternehmen mit Wachstum / Nur Aufschwung schafft zusätzliche Ausbildungsplätze

(Dortmund) - Die Gemeinschaft der Arbeitgeberverbände Ruhrgebiet – „arbeitgeber ruhr“ – umfasst die Arbeitgeber- bzw. Unternehmensverbände mit Sitz in Bochum, Dortmund, Duisburg, Essen und Gelsenkirchen.

In der Gemeinschaft der Arbeitgeberverbände Ruhrgebiet sind insgesamt ca. 1570 Unternehmen aus den verschiedensten Branchen organisiert. In diesen Unternehmen werden zusammen rund 280.000 Mitarbeiter beschäftigt.

Diese Arbeitgeberverbände sind eine freiwillige Vereinigung von Unternehmern und Unternehmen. Ihre Aufgabe ist es, die Arbeitsbedingungen innerhalb eines Wirtschaftszweiges zu regeln. Arbeitgeberverbände nehmen die arbeitsrechtliche Interessenvertretung ihrer Mitgliedsunternehmen war. Daneben sind sie Sprachrohr der angeschlossenen Unternehmen und vertreten die gemeinsamen, sozialpolitischen Interessen ihrer Mitglieder.

Die wirtschaftliche Situation unserer Unternehmen im Ruhrgebiet ist überwiegend von einer pessimistischen Geschäftserwartung geprägt. Nicht ohne Grund muss die Bundesregierung ihre Erwartungen bezüglich des diesjährigen wirtschaftlichen Wachstum von 1 Prozent auf nahe 0 Prozent korrigieren. Erst bei mehr als 2,5 Prozent Wachstum entstehen bekanntermaßen neue Arbeitsplätze.

Es grenzt von daher schon an Zynismus, den Unternehmern pauschal mit einer Ausbildungsplatzabgabe zu drohen, wenn sie nicht mehr Ausbildungsplätze zur Verfügung stellen. Eine Ausbildungsplatzabgabe schafft ebenso wenig Ausbildungsplätze wie die Schwerbehindertenausgleichsabgabe für mehr Beschäftigung von Schwerbehinderten bei den beschäftigungspflichtigen Unternehmen sorgt.

Diejenigen, die mit Drohgebärden und lauter Rhetorik in den Chor der Befürworter einer Ausbildungsplatzabgabe einstimmen, müssen sich fragen lassen, warum es den Unternehmen so schwer fällt, derzeit in die eigene Zukunft zu investieren. Die Gründe liegen auf der Hand:

- Die Wirtschaftslage nähert sich bedenklich einer Rezession; die Zahl der Insolvenzen steigt seit Monaten kontinuierlich. Die Lohnnebenkosten liegen immer noch deutlich über 40 Prozent. Damit führen die hohen Arbeitskosten dazu, dass unsere Unternehmen überwiegend nicht mehr wettbewerbsfähig produzieren.

- Unser Bildungssystem schneidet im internationalen Vergleich denkbar schlecht ab. Ein Viertel unserer Schulabgänger hat nach Aussagen der PISA-Studie nicht die notwendige Reife, um eine Ausbildung erfolgreich zu durchlaufen. Quer durch die Branchen häufen sich Klagen der Unternehmen über die sinkenden Schulleistungen der Schulabgänger. Der Katalog der Defizite umfasst die schwachen Leistungen vieler Bewerber in Rechtschreiben, Rechnen und Allgemeinbildung sowie fehlende soziale und personale Kompetenzen wie Team- und Kooperationsfähigkeit, Kommunikationsfähigkeit, Kreativität, Zuverlässigkeit und Ausdauer. Bei der Agentur für Berufsbildung (AfB) der Dortmunder Unternehmensverbände haben sich derzeit z.B. aktuell 28 Schulabgänger für eine kaufmännische Ausbildung beworben. Von diesen sind aufgrund einer Einladung lediglich 24 zu einem Eignungstest erschienen. Nur 3 haben diesen Eignungstest bestanden.

Erst wenn die politisch Verantwortlichen die Rahmenbedingungen für ein beschäftigungsförderndes Wachstum bei den Unternehmen schaffen und für eine qualitativ hochwertigere Schulbildung sorgen, werden die Unternehmen auch wieder in der Lage sein, in ihre eigene Zukunft zu investieren und Ausbildungsplätze anzubieten.

Gemeinsame Erklärung der Gemeinschaft der Arbeitgeberverbände Ruhrgebiet

Arbeitgeberverband der Eisen- und Metallindustrie für Bochum und Umgebung e.V., Westfälischer Arbeitgeberverband für die chemische Industrie, Sitz Bochum e.V., Arbeitgeberverband Ruhr-Lippe e.V., Unternehmensverband der Metallindustrie für Dortmund und Umgebung e.V., Allgemeiner Unternehmensverband für Dortmund und Umgebung e.V., Unternehmensverband Technische Dienstleistungen für die Region Östliches Ruhrgebiet e.V., Unternehmerverband der Metallindustrie Ruhr-Niederrhein e.V., Unternehmerverband IndustrieService + Dienstleistungen e.V., Unternehmerverband Soziale Dienstleistungen + Bildung e.V., Unternehmerverband Binnenschiffswerften e.V., Unternehmerverband Service + Dienstleistungen e.V., Unternehmerverband Ruhr-Niederrhein e.V., Unternehmerverband Mülheimer Wirtschaftsvereinigung e.V., Unternehmensverband Ratingen e.V., Essener Unternehmensverband e.V., Arbeitgeberverband der Eisen- und Metallindustrie Emscher-Lippe e.V., Arbeitgeberverband Emscher-Lippe e.V., Wirtschaftsvereinigung Groß- und Außenhandel sowie Dienstleistungen Gelsenkirchen - Vest Recklinghausen e.V.

Quelle und Kontaktadresse:
Unternehmensverbände für Dortmund und Umgebung Prinz-Friedrich-Karl-Str. 14, 44135 Dortmund Telefon: 0231/9520520, Telefax: 0231/95205260

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