Ausbau der Förderung für High End-Serien, Verstetigung des DFFF und der kulturellen Filmförderung, Erhalt territorialer Rechteverwertung in Europa sowie Sicherung von Urheberrechten in der digitalen Welt: Produzentenallianz adressiert Kernthemen an die Arbeitsgruppen der Koalitionsgespräche
(Berlin) - Die Allianz Deutscher Produzenten - Film & Fernsehen e.V. (Produzentenallianz) fordert anlässlich der Koalitionsverhandlungen die Arbeitsgruppen Kunst/Kultur/Kreativwirtschaft/Medien, Wirtschaft, Europa und Recht auf, sich für eine starke deutsche TV- und Filmindustrie einzusetzen und dazu beizutragen, die Zukunftsfähigkeit des wirtschaftlich wie kulturell bedeutenden Industriezweigs zu sichern.
Exemplarisch stellt der Verband die folgenden Punkte aus seinem Forderungskatalog heraus:
Die Fördermittel des German Motion Picture Fund (GMPF) im Haushalt des Bundeswirtschaftsministeriums sollen deutlich ausgebaut werden. Hierzu unterbreitet die maßgebliche Interessenvertretung der deutschen Film- und TV-Produzenten einen Vorschlag für ein Förderprogramm für High End-Serien.
Alexander Thies, Vorsitzender der Produzentenallianz: "Die High End Drama-Serie hat sich weltweit mittlerweile zu einem Leuchtturm in einer sich rasant ausdifferenzierenden Sender- und Video-on-Demand-Plattformlandschaft entwickelt. Diese hochwertigen, hoch budgetierten Produktionen, die bisher vor allem aus den USA kommen, werden gerade auch von jüngeren Menschen intensiv konsumiert. Um diese Zielgruppe auch mit lokal entwickeltem und produziertem Programm zu erreichen, ist eine Präsenz der deutschen Produktionswirtschaft im High End Drama-Segment unerlässlich. Der weitere dynamische Ausbau des GMPF ist hierfür von entscheidender Bedeutung."
Im Hinblick auf den DFFF und die kulturelle Filmförderung ruft die Produzentenallianz dazu auf, die im Haushaltsentwurf 2018 vorgesehenen Mittel auch tatsächlich bereit zu stellen und die Förderung für die Legislaturperiode zu verstetigen.
Alexander Thies: "Mit Hilfe der erhöhten Bundes-Filmförderung ist es in den letzten Jahren gelungen, Produktionen zurückzuholen, die aufgrund besserer Rahmenbedingungen ins Ausland gegangen waren. Diese positive Entwicklung sollten wir - auch vor dem Hintergrund des Erhalts der Wettbewerbsfähigkeit deutscher Produktionen auf dem Weltmarkt - weiter vorantreiben. Daher muss dieses bewährte und kraftvolle Instrument weiter ausgebaut werden. Für den DFFF I fordern wir eine Aufstockung auf die international üblichen 35 Prozent der im Land getätigten Ausgaben. Nur durch eine solche entschiedene Stärkung des DFFF kann für 2018 und die Folgejahre ein dramatischer Einbruch der Produktionstätigkeit in Deutschland verhindert werden.
Weiterhin hält es die Produzentenallianz für unabdingbar, dass die Arbeitsgruppen im Rahmen der Trilog-Verhandlungen in Brüssel nach der Entscheidung des EU-Parlaments für den Fortbestand der territorialen Rechteverwertung in diesem Sinne weiterverhandeln.
Dr. Christoph Palmer, Geschäftsführer der Produzentenallianz: "Der Erhalt und die langfristige Sicherung territorial abgegrenzter Verwertungsrechte als Grundpfeiler der Existenz von Produzenten ist für die deutsche und europäische Filmwirtschaft von zentraler Bedeutung. Eine dramatische Entwertung des Rechtebestands durch Abschaffung territorial begrenzter Rechteverwertung wäre ein fatales internationales Signal und würde die europäische Filmwirtschaft in ihren Grundpfeilern erschüttern."
Zudem unterbreitet die Produzentenallianz einen Vorschlag, um die Rechtestellung des Produzenten zu stärken. Dr. Christoph Palmer: "In den Koalitionsverhandlungen bitten wir um Aufnahme des Schwerpunktthemas Urheberrecht in der digitalen Welt. Zielsetzung ist ein umfassender Rechtsschutz für die Herstellung und Verbreitung urheberrechtlich geschützter Werke. Hierzu ist es nötig, einen Rechtsrahmen zu schaffen, der Urheber und Produzenten Erlöse erwirtschaften lässt. Auch in der digitalen Welt muss gewährleistet werden, dass Urheber und Produzenten aus Primärrechten angemessene Erträge erzielen. Zudem gilt es, das System der kollektiven Rechtewahrnehmung auch gegenüber Plattformbetreibern auszuweiten."
Quelle und Kontaktadresse:
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