Ausbau der dezentralen Energieerzeugung gefährdet
(Berlin) - Aktuelle Koalitionspläne zum Netzausbau stützen bestehende Großkraftwerksstrukturen. VBI sieht Ausbau der dezentralen Energieerzeugung gefährdet.
Die im aktuellen Papier der AG Energie der laufenden Koalitionsverhandlungen enthaltenen Ansätze zum Energiemanagement, zum Ausbau der Kraft-Wärme-Kopplung und der damit verbundenen besseren Energieeffizienz werden vom VBI begrüßt. Bei den zuständigen Fachgremien besteht jedoch die Sorge, dass der Ausbau der Verteilnetze zugunsten der bestehenden Großkraftwerke (Kohle und Gas) und gegen den Ausbau der dezentralen Strukturen betrieben werden soll.
Wie aus dem Papier hervorgeht, soll bis zum Jahr 2020 der KWK-Anteil auf 25 Prozent der Stromerzeugung in Deutschland ausgebaut werden. Weiterhin wird dort geregelt, dass die Energieeffizienz auch darüber hinaus zu steigern ist und über ein Energiemanagement nachhaltig gestaltet werden soll. Der ebenfalls festgeschriebene Grundsatz des sogenannten energiepolitischen Dreiecks aus Klima- und Umweltverträglichkeit, Versorgungssicherheit und Bezahlbarkeit für alle sei ein ausgesprochen positiver Ansatz, so der VBI.
Unverständlich sei aus Sicht der Fachingenieure jedoch die Aussage, dass die Dezentralisierung nicht zu Abstrichen bei der Versorgungssicherheit führen darf. Hier dränge sich der Eindruck auf, dass das vorgeschobene Argument der Grundlastsicherung aus Großkraftwerken zum verzögerten Ausbau der Netze führen könnte.
Die dezentrale Energieerzeugung ist die Garantie für eine hocheffiziente Energiegestehung und ein wesentlicher Baustein zur Umsetzung der EU-Vorgaben zur Reduzierung der CO2-Emissionen. Ingenieurtechnisch müsse Deutschland Vorreiter der "Smart-Grid-Technologie" bleiben, erklären die VBI-Energieexperten.
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