Pressemitteilung | asr - Allianz selbständiger Reiseunternehmen - Bundesverband e.V.

Aus für Nullprovision? / „Lufthansa Flatfee kommt jetzt durch die Hintertür“ / asr: „Neues Lufthansa-Modell hatte asr schon 2004 vorgeschlagen“

(Berlin) - Mit ihrem „Reisebüro - Incentive 2006“ will Lufthansa eine pauschale Vergütung in Form einer Flatfee einführen. „Damit verabschiedet sich die Fluggesellschaft von der Nullprovision, folgt jetzt indirekt unseren Forderungen und führt auch durch die Hintertür den Handelsvertreter-Status ein“ kommentiert der asr Bundesverband mittelständischer Reiseunternehmen ein entsprechendes Schreiben der Lufthansa an die Reisebüros: Darin bietet die Airline den Agenturen eine Flatfee für die Buchung von Europa- und Interkont -Flügen an, die den Reisebüros durch eine simple Unterschrift unter das entsprechende Angebot zustehen würde.

„Schon seit dem Start der Nullprovisionsregelung im Jahr 2004“, so asr - Präsident Stephan Busch, „hatte der asr zusätzlich zum Service-Honorar, das der Kunde zu tragen hat, eine Flatfee für das Reisebüro gefordert. Damals war die Lufthansa der Ansicht, sie könne sich dem globalen Wettbewerb auch ohne eine Bindung an den Reisebürovertrieb stellen, und hat folglich die „‚glatte Null’“ umgesetzt.“ Die Reaktion der Reisebüros, die oft auf gleichwertige oder bessere Angebote anderer Fluggesellschaften umgesteuert haben, führten mittlerweile zu starken Umsatzeinbrüchen auf der Lang- und Mittelstrecke – und damit nun auch zu einem Umdenken der Lufthansa und hierdurch motiviert zu einem neuen Annäherungskurs in Richtung Reisemittler. „Damit hat sich herausgestellt, das der klassische Reisebürovertrieb für Lufthansa nach wie vor unverzichtbar ist“, so Busch.

Busch: „Wir haben die LH davor gewarnt, dass der neutral beratende Vertrieb verstärkt andere günstigere und in der Leistung sehr wohl vergleichbare Anbieter verkaufen wird. Nun versucht diese, mit einem in der Höhe inakzeptablen Angebot wieder Boden gut zu machen. Die Lufthansa hat den Agenturen eine pauschale Vergütung in Höhe von 5 bis 25 Euro pro Coupon angeboten. Damit führt sie faktisch den Handelsvertreter wieder ein und revidiert den Kurs des vergangenen Jahres.“ Die Höhe des Angebots gelte es nun ebenso zu prüfen wie die rechtliche Situation – gegebenenfalls vor Gericht“, so Busch weiter.

Nachträglich äußerst zweifelhaft sei der Lufthansa-Kurs auch betriebswirtschaftlich sehr fragwürdig: Argumente, wonach das Reisebüro auf Basis der gegenwärtig verwendeten Modells keine Leistung für die Airline mehr erbringe und ausschließlich noch für den Kunden tätig werde, hat die Lufthansa mit ihrem „neuen“ Vorstoß selbst ad absurdum geführt.

Quelle und Kontaktadresse:
asr Bundesverband mittelständischer Reiseunternehmen e.V. Pressestelle Hackescher Markt 4, 10178 Berlin Telefon: (030) 2478190, Telefax: (030) 24781920

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