Aus der Praxis für die Praxis: Unternehmensveräußerer und Nachfolger berichten
(Siegen) - Die "Unternehmensübergabe" - ein nicht immer einfaches Thema für alle Beteiligten. Auf der einen Seite der Firmenveräußerer, auf der anderen Seite der Käufer oder aber der eigene Zögling. Unter dem Motto "Aus der Praxis für die Praxis" wurde in der Industrie- und Handelskammer Siegen (IHK) das Thema jetzt genauer beleuchtet. Unternehmensveräußerer und Nachfolger ließen sich in die Karten blicken, gaben gleichzeitig aber auch Tipps und Anregungen für die Übergabe. Zusätzlich machten sie deutlich, dass das "Projekt Nachfolge" kein "Zuckerschlecken" ist und man sich schon im Vorfeld hinreichend Gedanken darüber machen sollte.
"Subjektive Vorstellungen der betroffenen Personen beeinflussen die Wertermittlung genauso wie objektive Gründe oder eingeschaltete Sachverständige", erläuterte Helmuth Clemens (B. Hoffmann GmbH und Co. KG, Finnentrop). Er fand sein Unternehmen eher durch Zufall beim Blick in die "Nexxt-Change"-Unternehmensnachfolge-Börse. "Im Vordergrund steht dabei natürlich immer, dass sich der Senior und der Nachfolger gut verstehen", ergänzte der damalige Verkäufer Bruno Hoffmann. Tipps für einen vorausschauenden Gesellschaftsvertrag gaben Arno und Jörg Dienenthal von der Siegener Dango & Dienenthal Maschinenbau GmbH. Die Unternehmensgründer des bereits in der fünften Generation geführten Betriebes handelten schon damals vorausschauend. "Es sollte wirklich immer nur je eine Person aus den beiden Familien das Unternehmen weiterführen, um mögliche Familienstreitigkeiten zu umgehen", so Jörg Dienenthal.
Anschließend gaben Dieter und Jochen Langenbach (Sport Langenbach GmbH, Siegen-Weidenau) Einblicke in die Übergabe eines Familienbetriebes im Einzelhandel. "Die Übergabe in der Familie hat neben der geschäftlichen auch immer eine emotionale Komponente." In diesem Punkt waren sich Vater und Sohn einig. "Aber irgendwann findet man eine Lösung." Wie wichtig die rechtzeitige Planung der Unternehmensnachfolge ist, weiß Jan Krückemeyer aus eigener Erfahrung. Da sein Vater schwer erkrankte, musste die Familie das Thema "Was passiert, wenn..." in die Planung mit aufnehmen. "Der Prozess der Unternehmensnachfolge hat insgesamt über zehn Jahre angedauert", so der Jungunternehmer.
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