Augenoptik in Zahlen: Resiliente Branche mit Nachwuchssorgen
(Düsseldorf) - Anlässlich der augenoptischen Fachmesse Opti hat der Zentralverband der Augenoptiker und Optometristen (ZVA) heute in München seinen jährlichen Branchenbericht vorgestellt. Die Augenoptik wuchs gegenüber dem Vorkrisenniveau im vergangenen Jahr um ein Prozent, als Wachstumshemmer nennen die Betriebe fehlendes Personal.
Nachdem die wirtschaftlichen Kennzahlen der deutschen Augenoptik im Jahr 2020 noch stark von der Corona-Pandemie geprägt waren, konnten sie sich 2021 bereits merklich erholen. So legte der Branchenumsatz im Vergleich zum Vorjahr um neun Prozent zu und belief sich auf knapp 6,6 Milliarden Euro (inklusive MwSt.). Gemessen am Vorkrisenjahr 2019 entspricht dies einem Wachstum von einem Prozent.
Die Brillenstückzahlen hingegen bewegten sich 2021 weiterhin unterhalb des Vorkrisenniveaus, auch wenn sie im Vergleich zu 2020 um gut acht Prozent auf 12,8 Millionen stiegen. Der Kontaktlinsenmarkt (Kontaktlinsen und Pflegemittel) wuchs um 1,7 Prozent, liegt aber ebenfalls noch unter dem Wert aus dem Jahr 2019.
"Wir wollen und können uns nicht beklagen", erklärte ZVA-Präsident Thomas Truckenbrod im Rahmen der Eröffnungspressekonferenz der Opti in München. "Es liegen keine einfachen Jahre hinter uns. Gleichzeitig sind wir sehr dankbar dafür, dass wir die Politik bereits zu Beginn der Krise davon haben überzeugen können, dass Augenoptiker und Optometristen als systemrelevant einzustufen und ihre Betriebe somit von Lockdowns auszuschließen sind. Denn nur so konnte die Versorgung der Bürger mit Brillen, Kontaktlinsen und vergrößernden Sehhilfen gewährleistet werden."
Auf einen Besuch der Messe mussten jedoch auch die Augenoptiker in dieser Zeit verzichten, so ist die Aufbruchstimmung in der Branche dieser Tage entsprechend groß und gemäß einer ZVA-Erhebung nahm auch die Investitionsfreude zuletzt wieder zu. Spitzenreiter bei den geplanten Investitionen sind Ersatz- oder Erweiterungs-anschaffungen bei Geräten für die Refraktionsbestimmung und das Screening. Gestützt wird dies von dem Trend, dass der Anteil der augenärztlichen Verordnungen in den vergangenen zehn Jahren von 49 Prozent auf 13 Prozent abnahm - in 87 Prozent der Fälle gehen die Kunden für die Bestimmung ihrer Brillen- und Kontaktlinsenwerte also mittlerweile direkt zu Augenoptikern. Unter anderem aufgrund dieser Entwicklung ist die Branche in der Situation, dass sie trotz einer außerordentlich hohen Ausbildungsquote ein Mehr an Fachkräften dringend vertragen könnte. Tiefergehende Informationen zum Personalbedarf der Betriebe sind ebenfalls dem ZVA-Branchenbericht zu entnehmen, der ab sofort auf der ZVA-Website unter folgendem Link zur Verfügung steht: www.zva.de/branchenberichte
Quelle und Kontaktadresse:
Zentralverband der Augenoptiker und Optometristen (ZVA)
Sarah Köster, PR-Referentin
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