Auftragsboom kontra Umsatzflaute am Bau
(Schwerin) - Ein Fünftel weniger Umsatz aber gleichzeitig um die Hälfte gestiegene Auftragseingänge. Das Bauhauptgewerbe Mecklenburg-Vorpommern schwankt gegenwärtig zwischen den Extremen. In keinem anderen Bundesland fallen die Umsätze so stark und steigen gleichzeitig die Auftragseingänge so sehr wie im Nordosten der Republik. Eine schlüssige Erklärung für diese Situation hat auch die Branche selbst nicht. Bei der Vorstellung der aktuellen Baustatistik heute in Schwerin haben Bauindustrieverband und Baugewerbeverband die verbesserte Auftragslage hervorgehoben. Davon erhofft man sich in den Verbänden ein Ende der Baukrise und die Rückkehr zu geordneten Marktverhältnissen.
Umsatz
Um 20,3 Prozent niedriger als zum Vergleichsmonat des Vorjahres liegt der Umsatz im Bauhauptgewerbe Ende April. Hatten die Betriebe im Vorjahr noch 390 Mio. Euro Umsatz gemeldet sind es für die ersten vier Monate dieses Jahres nur 310 Mio. Euro.
Besonders der Wirtschaftsbau ist kraftlos. Hier beträgt der Umsatzrückgang 25 Prozent oder 42 Mio. Euro. Der Wohnungsbau bleibt 18,4 Prozent
(- 21 Mio. Euro) und der Öffentliche Bau 15,3 Prozent (- 17 Mio. Euro) unter dem Vorjahreswert.
Vom Umsatzrückgang sind die Hochbaubetriebe (- 64 Mio. Euro) stärker betroffen als die Tiefbaubetriebe (- 16 Mio. Euro).
Auftragseingang (Betriebe > 20 Beschäftigte)
Völlig anders dagegen das Bild beim Auftragseingang. In allen Bausparten melden die Betriebe nach vier Monaten einen deutlichen Zuwachs gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres. Insgesamt weist die Statistik ein Auftragsplus von 102 Mio. Euro oder 48,6 Prozent aus. Der Wohnungsbau legt um 27 Mio. Euro (+ 62,2 Prozent), der Wirtschaftsbau um 23 Mio. Euro (+ 27,0 Prozent) und der Öffentliche Bau um 52 Mio. Euro (+ 64,6 Prozent) zu.
Von dieser Entwicklung profitieren die Hochbaubetriebe mit 56 Mio. Euro und die Tiefbaubetriebe mit 56 Mio. Euro.
Beschäftigung
Im April wurden von den Betrieben 16.846 Beschäftigte gemeldet. Zum gleichen Zeitpunkt des Vorjahres waren es noch 17.863. Die Beschäftigung sank damit um 5,7 Prozent oder 1.017 Personen.
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