Auftakt Tarifverhandlungen der Druckindustrie: bvdm lehnt Forderung ver.dis erneut ab
(Berlin) - Die Arbeitgeber haben die Forderung der Gewerkschaft ver.di nach 12 Prozent mehr Lohn und Gehalt bei einer Laufzeit von 12 Monaten am 11.03.2024 in der ersten Verhandlungsrunde in Berlin abgelehnt. Der BVDM stellte mit umfassenden Branchendaten klar, dass die historische Rekordforderung der Gewerkschaft von den Unternehmen nicht finanzierbar ist.
Die Verhandlungskommission der Arbeitgeber zeigte auf, dass es der Branche nicht gelungen ist, das Vor-Corona-Niveau wieder zu erreichen. Im Gegenteil:
In den letzten fünf Jahren hat die Branche ein Drittel ihrer Produktion verloren, die Auslastung der Betriebe ist wegen der anhaltend schwachen gesamtwirtschaftlichen Entwicklung weiterhin deutlich unterdurchschnittlich. Das schlägt sich auch auf die Arbeitsproduktivität nieder: Diese ist gegenüber 2018 um über 15 Prozent zurückgegangen. Trotzdem haben viele Unternehmen alles dafür getan, ihre Mitarbeiter an Bord zu halten.
Gleichzeitig stehen viele Betriebe wegen hoher Kosten für Energie und Papier bereits mit dem Rücken zur Wand. Dass die Produktionskostensteigerungen vielfach nicht an Kunden weitergegeben werden können, liegt in einigen Bereichen an einem starken Wettbewerbsdruck durch deutlich günstiger produzierende Unternehmen im Ausland und an der Tendenz, dass Budgets der Kunden zunehmend in die digitale Kommunikation fließen.
"Die Forderung von ver.di ist in der aktuellen wirtschaftlichen Lage unrealistisch und gefährdet Betriebe und damit Arbeitsplätze," warnt Dr. Klemens Berktold, Verhandlungsführer des Bundesverbandes Druck und Medien (BVDM).
Die Verhandlungskommission der Arbeitgeber appellierte daher geschlossen an ver.di, sich für einen tragfähigen Kompromiss zu öffnen.
Die Verhandlungen wurden auf den 21. März 2024 in Nürnberg vertagt.
Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband Druck und Medien e.V. (bvdm)
Bettina Knape, Pressesprecherin
Markgrafenstr. 15, 10969 Berlin
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