Auftakt der Tarifrunde für die Krankenhausärzte / VKA: "Ärzte sollen an Einkommensentwicklung teilhaben" / Keine weitere Verkürzung der Bereitschaftsdienste / Nächste Verhandlungsrunde am 21. Januar 2013
(Frankfurt am Main/Düsseldorf) - Nach dem Auftakt der Tarifrunde für die 51.000 Ärzte an kommunalen Krankenhäusern rechnen die Arbeitgeber mit einer schwierigen Tarifrunde: "Die finanziellen Möglichkeiten der Kliniken und die Wunschvorstellungen des Marburger Bundes liegen zu weit auseinander", so der Verhandlungsführer der VKA, Joachim Finklenburg. "Wir haben in der ersten Verhandlungsrunde deutlich gemacht, dass wir auch für die Ärzte eine Teilhabe an der allgemeinen Lohnentwicklung wollen, obwohl die Politik hierfür keinen Spielraum belässt. Die Größenordnung, wie sie der Marburger Bund fordert, ist aber vollkommen unrealistisch."
Der Marburger Bund fordert eine Steigerung von sechs Prozent beim Grundgehalt, sowie die Verkürzung und Verteuerung der Arbeitszeit und der Bereitschaftsdienste der Ärzte, was zu Kostensteigerungen von weiteren sieben Prozent führen würde. Insgesamt käme es zu Mehrausgaben für die Krankenhäuser von rund 500 Millionen Euro pro Jahr. Der gesetzlich festgelegte Kostenorientierungswert für die Krankenhäuser liegt 2013 bei 2,0 Prozent.
Insbesondere die Forderung nach einer weiteren Verkürzung der Arbeitszeit und Bereitschaftsdienste stößt bei den Arbeitgebern auf Unverständnis: "Die Arbeitszeit und die Bereitschaftsdienste sind bereits im Tarifvertrag, durch das deutsche Arbeitszeitgesetz und mit der europäischen Arbeitszeitrichtlinie ausreichend und umfassend geregelt. Das verhindert überlange Schichten und eine Überbelastung im Bereitschaftsdienst", so VKA-Hauptgeschäfts-führer Manfred Hoffmann. "Der Tarifvertrag der kommunalen Krankenhäuser war 2006 einer der ersten, der die neuen, strengeren Arbeitszeitregelungen aus der EU-Richtlinie umgesetzt hat. Damit ist die Arbeitszeit für die Ärzte in den Krankenhäusern gesunken."
Die Tarifverhandlungen werden am 21. Januar 2013 fortgesetzt.
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