Aufruf zum Gedenken an das Ende des Zweiten Weltkrieges vor 75 Jahren / Der 8. Mai mahnt uns zu Erinnern und ist Ansporn, eine friedliche und demokratische Zukunft zu gestalten
(Berlin) - Der Deutsche Städtetag ruft gemeinsam mit dem Land Berlin und dem Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. dazu auf, trotz der Corona-Pandemie am 8. Mai 2020 der Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft zu gedenken. An diesem Tag würdigen wir das Ende des Zweiten Weltkrieges vor genau 75 Jahren. Viele Menschen sind in diesem Krieg in ganz Europa und in unseren Städten umgekommen. Menschen haben ihre Heimat durch Krieg, Verfolgung und Terror verloren. Der 8. Mai ist ein Gedenktag, der uns an die Schrecken des Krieges erinnert, aber auch an den Wert des Friedens. Er ist gleichermaßen Ansporn, eine friedliche und demokratische Zukunft zu gestalten.
Burkhard Jung, Präsident des Deutschen Städtetages und Oberbürgermeister der Stadt Leipzig: "Der 8. Mai erinnert an das Kriegsende in Europa. Es ist ein Tag des Gedenkens und des Mahnens. Eine pulsierende Stadtgesellschaft braucht Vielfalt und Toleranz. Städte sind die Orte, in denen das Zusammenleben von Menschen aus unterschiedlichen Generationen und Nationen tagtäglich stattfindet. Demokratische Werte zu leben und immer wieder zu beleben, ist ein stetiger Prozess und eine Verpflichtung. Wieder nehmen Vorurteile, Fremdenfeindlichkeit und Hetze zu. Wir dürfen Rassismus, Extremismus und Antisemitismus keine Chance lassen. Wir brauchen mehr denn je Solidarität und Zusammenhalt für ein friedliches Zusammenleben in unseren Städten und in Europa. Denn Frieden und Demokratie sind zerbrechlich, sie brauchen unseren vollen Einsatz."
Michael Müller, Der Regierende Bürgermeister von Berlin: "Das Land Berlin hat den 8. Mai anlässlich des 75. Jahrestages des Kriegsendes zum einmaligen Feiertag erklärt. Wir möchten damit der Bedeutung dieses Tages für Berlin, Deutschland und Europa gedenken. Leider macht die Corona-Pandemie das gemeinsame Erinnern an zentralen Orten des Gedenkens unmöglich. Mit der virtuellen Ausstellung 'Nach Berlin' möchten wir daher wichtige Orte des Kriegsendes als digitales Erlebnis erfahrbar machen. Neben geschichtlichen Informationen kommen Zeitzeuginnen und Zeitzeugen zu Wort. Wir möchten so gemeinsam mit allen die Erinnerung wachhalten und einen Beitrag für eine friedliche und demokratische Zukunft leisten."
Daniela Schily, Generalsekretärin des Volksbunds Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V.: "Unsere Städte bewahren das Andenken an die Opfer des Krieges. Die Friedhöfe und Gedenkorte erinnern die Lebenden an die Vergangenheit. Wir mahnen, in der Erinnerung nicht nachzulassen. Eine Gesellschaft, die ihr Gedächtnis verliert, verliert sich selbst. Die Verharmlosung des Nationalsozialismus und des Krieges negiert die Geschichte und ist zudem eine Verhöhnung der Opfer, die wir nicht hinnehmen dürfen. Und wir brauchen Solidarität mit den Zeitzeugen. Wir sehen mit Besorgnis und Betroffenheit, dass Menschen, die den Zweiten Weltkrieg als Kinder und Jugendliche erlebt haben, jetzt wegen der Corona-Krise stark von Krankheit und Isolation betroffen sind. Ihnen gilt unsere besondere Solidarität."
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