Auflösung der KVen hätte gravierende Folgen für Patienten und Ärzte
(Stuttgart) - Dr. med. Werner Baumgärtner, Vorsitzender des Vorstandes der Kassenärztlichen Vereinigung Nord-Württemberg (KV NM), hält nichts von einer schrittweisen Übertragung des Sicherstellungsauftrages auf die Krankenkassen", wie sie von Professor Karl Lauterbach propagiert wird. Prof. Lauterbach ist ein enger Berater der Bundesgesundheitsministerin und gehört zu den Autoren, die im Auftrag der Friedrich-Ebert-Stiftung ein Konzept für die nächste Gesundheitsreform erarbeiten. Es ist unerträglich für die niedergelassenen Ärzte und Psychotherapeuten und für die bundesweit 5000 Angestellten der KV Verwaltungen, dass SPD-nahe Wissenschaftler Mutmaßungen über künftige Strukturen des Gesundheitswesens nach außen tragen, in denen die Kassenärztlichen Vereinigungen abgeschafft oder ausgehebelt werden sollen. Die Politik muss endlich Farbe bekennen, was sie will", so Dr. Baumgärtner.
Mit dem Verlust des Sicherstellungsauftrages würden die Kassenärztlichen Vereinigungen ihre Existenzberechtigung als Körperschaften des öffentlichen Rechts verlieren. Die Ärzte wären gezwungen, sich als private, gewerkschaftsähnliche Organisationsformen in den Kassenärztlichen Vereinigungen neu zu organisieren, um zu den kartellartig handelnden Krankenkassen ein Gegengewicht zu bilden.
Die neuen Organisationsformen, die sich aus den Kassenärztlichen Vereinigungen entwickeln, würden Streikrecht besitzen. Die gesetzliche Verpflichtung zum Abschluss von Verträgen mit den Krankenkassen würde entfallen mit allen negativen Folgen für die Versorgung insbesondere derjenigen Patienten, die bei kleineren gesetzlichen Krankenkassen versichert sind. Wir hätten wieder Zustände wie vor der Jahrhundertwende. Dies kann weder den Patienten noch den Ärzten und Psychotherapeuten zugemutet werden", so Dr. Baumgärtner.
Quelle und Kontaktadresse:
Kassenärztliche Vereinigung Nord-Württemberg
Albstadtweg 11
70567 Stuttgart
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