Pressemitteilung | k.A.

Aufbrechen überholter Rollenverständnisse: Deutscher Manager-Verband e. V. wird der Verband der Intrapreneure Deutschlands

(Berlin) - Der Deutsche Manager-Verband e. V. ändert ab sofort seinen Namenszusatz „Management in Theorie und Praxis“ in „Die Intrapreneure Deutschlands“. Hintergrund ist, dass die Grenzen zwischen Managern und Unternehmern zunehmend verschwimmen. Die theoretische Abgrenzung Manager seien angestellte Führungskräfte und Unternehmer seien selbständige Unternehmenseigner findet sich in der Praxis immer seltener so trennscharf. „Intrapreneur“ ist ein Begriff, der in diesem Dilemma Abhilfe schafft und eine Teilmenge zwischen Managern und Unternehmern abbildet, der sich heute mehr und mehr Menschen zugehörig fühlen.

1. Grenze zwischen Managern und Unternehmern verschwimmt

Manager sind immer häufiger auch am Unternehmenserfolg beteiligt, sei es als Kapitaleigner, über Gewinnbeteiligungen oder Tantiemen. Das erfolgsabhängige Einkommen ist jedoch ein klassisches Merkmal von Unternehmern.

Unternehmer sind zumindest bei Kapitalgesellschaften in der Regel auch Angestellte, die ganz regulär ein Gehalt beziehen. Die wenigsten Unternehmer beziehen ausschließlich so genannte Gewinneinkommen.

Insbesondere wenn Unternehmer nicht so genannte „beherrschende Gesellschafter“, also Eigentümer von weniger als 50 Prozent der Gesellschaftsanteile sind, ist ihre unternehmerische Freiheit so immens eingeschränkt, dass das klassische Unternehmerbild des „Alleinentscheiders“ nicht mehr zutrifft.

Dagegen weisen Manager nicht selten unternehmerische Qualitäten auf, steuern sich selbst und bringen Unternehmens- und individuelle Ziele in Einklang – genauso wie Unternehmer.

Die Zeiten, in denen sich eine Führungskraft als Manager eindeutig nur einem Fachverband der „Union Leitender Angestellter“ oder als Unternehmer eindeutig nur dem „Bundesverband der Selbständigen“ oder dem „Bundesverband mittelständische Wirtschaft“ zugehörig fühlen konnte, sind eindeutig vorbei – immer mehr Menschen geraten in Zwiespalt und suchen nach Alternativen:

2. Was sind Intrapreneure?

„Intrapreneur“ ist ein Begriff, der in diesem Dilemma Abhilfe schafft und eine Teilmenge zwischen Managern und Unternehmern abbildet, der sich heute mehr und mehr Menschen zugehörig fühlen.

Das Kunstwort leitet sich aus „Intracorporate Entrepreneur“ ab und gehört eigentlich in die Industriesoziologie, wo er im Zusammenhang mit dem Wertewandel von „Pflicht- und Akzeptanzwerten“ hin zu Selbstentfaltungswerten diskutiert wird. Im Intrapreneur schlagen zwei Herzen, denn er ist gleichermaßen angestellte Führungskraft wie auch „Unternehmer im Unternehmen“:

Der Intrapreneur ist innovativer Leiter eines Unternehmens oder eines Teilbereichs oder arbeitet häufig auch als Center- oder Projektmanager eigenverantwortlich und selbst gesteuert. Einen Extremfall stellen auch Interimsmanager dar, die eine Managementposition in ständig wechselnden Unternehmen von vornherein nur zeitlich befristet einnehmen, um einen kurzfristigen Personalbedarf zu decken und eine besondere Problemstellung zu meistern (vgl. kommendes Buch im Haupt-Verlag).

Intrapreneure haben eine hohe Bereitschaft, sich bevorzugt mit beruflichen Aufgaben auseinander zu setzen, die für eigene Fähigkeiten eine Herausforderung darstellen. Es sind die Aufgaben selbst, die sie reizen, und denen sie sich aus eben diesem Grund mit großem Engagement zuwenden. Erbrachte Leistungen stellen per se eine Quelle von Zufriedenheit dar, dagegen immer weniger bloß extrinsische Belohnungen.

Intrapreneure sind unternehmungslustige „Macher“ und „Problemlöser“, die nach Autonomie und Selbstverwirklichung streben, aber auch belastbar und bereit sind, kalkulierbare Risiken einzugehen, wenn es sich für sie und ihr Unternehmen lohnt.

„Intrapreneure sind alle suchenden, wachen Menschen, alle Unzufriedenen (nicht Resignierten), also Menschen, die Kleineres und Größeres bei sich selbst, bei den Mitarbeitern, in der Unternehmung weiter bringen wollen,“ so Willy Wegenstein, Vorstandsbeirat beim Deutschen Manager-Verband und zugleich Europas ältester Unternehmensberater nach amerikanischem Stil.

3. Deutschland braucht Intrapreneure

Altbundespräsident Prof. Dr. Roman Herzog forderte während seiner Amtsperiode einen „Ruck durch Deutschland“, der bis dato ausgeblieben ist. Im Gegenteil fällt Deutschland kontinuierlich in seiner Wirtschaftsperformance und in seinem Wohlstand zurück, wie nicht nur täglich der Presse zu entnehmen ist, sondern internationale Studien inzwischen auch objektiv belegen. Von Reformstau ist die Rede.

Der Ruck wird jedoch weder durch Bürokratie noch durch Politik ausgelöst werden. Impulse können nur in der Wirtschaft erwartet werden. Doch dort werden weder Angestellte, die ihren „Dienst nach Plan“ verrichten, noch Ultra-Kapitalisten, die Stakeholderinteressen völlig ausblenden, einen Wiederaufstieg Deutschlands bewirken, sondern sich höchstens an ihren Besitzständen klammern.

Intrapreneure gelten daher als Leitbild und Hoffnungsträger der neuen, globalisierten Wirtschaftswelt.

4. DMV Kurzportrait

Der Deutsche Manager-Verband e. V. ändert ab sofort seinen Namenszusatz „Management in Theorie und Praxis“ in „Die Intrapreneure Deutschlands“. Der branchenübergreifende Berufsverband macht sich seit seinem Bestehen stark für die Managementkompetenz seiner Mitglieder. Der unternehmerischen Kompetenz wird künftig eine noch stärkere Rolle zukommen.

Im Vordergrund steht der wirkungsvolle Wissenstransfer zwischen Theorie und Praxis innerhalb der „ZfM - Zeitschrift für Management“, Büchern im vdf-Hochschulverlag, empirischen Studien, Veranstaltungen und Stammtischen.

Weitere Leistungen bestehen in der kostenlosen juristischen Beratung für Mitglieder, besonderen Directors-and-Officers-Versicherungen, geldwerten Vorteilen für Mitglieder durch Kollektiv- und Rahmenverträge und mit der „ExecutiveCard“ in einer der exklusivsten Kreditkarten Deutschlands.

5. Prof. Dr. Günter F. Müller verstärkt als neuer Vorstandsbeisitzer die Intrapreneurs-Kompetenz des DMV

Herr Univ.-Prof. Dr. Günter F. Müller ist seit 13. Oktober 2003 neuer Vorstandsbeisitzer des Deutschen Manager-Verbandes e. V.

Prof. Müller ist Lehrstuhlinhaber für ABO-Psychologie (Arbeits-, Betriebs- und Organisationspsychologie) und widmet sich seit Jahren seinem Forschungsschwerpunkt „Unternehmerisches Verhalten“. Sein Menschenbild des „self-organizing man“ hat den jahrzehntelang in der Psychologie dominierenden „complex man“ abgelöst. Prof. Müller gilt als die Kapazität in diesem Forschungsfeld.

„Das Menschenbild des self-organizing man korrespondiert mit dem vom Deutschen Manager-Verband vertretenen Managerbild des Intrepreneurs. So lag es auf der Hand, Herrn Prof. Müller als Vorstandsbeisitzer anzuwerben. Gemeinsam mit ihm wollen wir die unternehmerische Kompetenz von Managern theoretisch fundieren und wertvolle Impulse für die Praxis gewinnen“, so Victor A. Tiberius, Vorstandsmitglied des Deutschen Manager-Verbandes e. V.

Prof. Müller hat von 1969 bis 1974 Psychologie in Mannheim studiert, dort 1977 promoviert und sich 1984 habilitiert. Von 1989 bis 1992 war er Professor an der Universität Bielefeld und seit 1992 an der Universität Koblenz-Landau.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Manager-Verband e.V. Friedrichstr. 95, 10117 Berlin Telefon: 01805/836835, Telefax: 01805/626329

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