Pressemitteilung | Bauern- und Winzerverband Rheinland-Pfalz Süd e.V. (BWV-RLP)

Auf 8. Vieh- und Fleischtag nach Lösungswegen aus der BSE- Krise suchen

(Mainz) - „Die BSE-Krise hat vor allem bei den Bauern, aber auch bei den Verbrauchern und schlussendlich auch bei den Politikern tiefgreifende Emotionen ausgelöst“, so die einleitenden Worte von BWV-Vizepräsident Helmut Steinhauer anlässlich der gestrigen Pressekonferenz zum Vieh- und Fleischtag an der Neumühle in Münchweiler an der Alsenz. „Die Landwirte haben einfach nur noch Angst, selbst direkt Betroffener eines BSE-Falles zu sein und vor dem finanziellen Ruin, der alle Rinder haltenden Betriebe treffen wird, wenn keine grundlegenden Lösungswege gefunden werden, die umgehend und nachhaltig aus der Misere führen.“

Auch die bisher noch nicht von BSE betroffenen Betriebe hätten immense Verluste durch den erheblichen Preisverfall bzw. dem Erliegen des Rindfleischabsatzes. Allein die Regelung, Tiere ab dem 30. Lebensmonat – bzw. jetzt schon ab dem 24. Monat – auf BSE testen zu müssen, habe zu einem enormen Schlachtstau geführt. Kein Schlachthof traue sich noch, diese testpflichtigen Tiere entgegenzunehmen. „Diese beiden Tatsachen haben dazu geführt, dass sich allein in Rheinland-Pfalz mittlerweile 18.000 Tiere in den Betrieben zusätzlich um den vorhandenen Stallplatz drängeln“, erklärt Steinhauer.

Der Berufsstand bewerte in diesem Zusammenhang positiv, dass das Land Rheinland-Pfalz einmal die Schlachter im Falle eines BSE-Tieres unterstützte, um dem ‚Schlachtstau‘ entgegenzuwirken und außerdem bis zum 30.06. diesen Jahres die Kosten für die Tiermehlbeseitigung übernehme. Aber damit sei den Landwirten nur kurzfristig geholfen. Diese Maßnahmen könnten die Existenz unserer Rinder haltenden Betriebe nicht retten und auch die Marktsituation nicht wesentlich verbessern.

Die Aufkaufaktion der EU, die natürlich nicht zur grundsätzlichen Behebung des BSE-Problems, aber eben seiner Auswirkungen helfe, sei deshalb eine wichtige Maßnahme für die Marktbereinigung und außerdem für und nicht gegen den Tierschutz. Deshalb sei es unerklärlich, warum diese einmalige, aufgrund des zeitlichen Druckes absolut nötige Maßnahme, gerade bei den Tierschützern solche Reaktionen auslöse. Natürlich mache es den Bauern alles andere als Freude, ihre Tiere für den Ofen im Zementwerk zu produzieren. Aber diese Situation habe man in der Art und Weise vor zwei Jahren nicht voraussagen können.

Nun müsse aber bei den vielen Tieren in den Ställen eine einmalige und schnelle Lösung her, wenn die Tiere nicht unter unwürdigen, engen Bedingungen gehalten werden sollen. Aber die Aufkaufaktion könne für die Zukunft natürlich nicht die Lösung für einen Vorwärtstrend sein. Neben Lebend-BSE-Tests müsse eine absolut sichere, offene und lückenlos nachweisbare Verfolgung der Produktionkette das sichere Nahrungsmittel garantieren.

Helmut Steinhauer sieht die Mittel des berufsstandseigenen Absatzfonds der Centralen Marketing-Gesellschaft der deutschen Agrarwirtschaft mbH (CMA), die ja gerade den Marktauftritt der deutschen Veredlungsproduktion festigen sollen, jetzt gut in einem Qualitätssicherungssystem angelegt. Wenn der Berufsstand über drei bis vier Jahre ein solches Qualitätssicherungssystem aufbaue, müsse der vor- und nachgelagerte Bereich mit entsprechenden Anstrengungen eingebunden werden.

Quelle und Kontaktadresse:
Bauern- und Winzerverband Rheinland-Pfalz Süd e.V. An der Brunnenstube 33-35 55120 Mainz Telefon: 06131/62050 Telefax: 06131/620544

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