Auch Mini-Atomreaktoren stoßen auf massive Proteste
(Bonn/Berlin/Brüssel) - Der Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) hat aktuell die Überlegungen der EU-Kommission zum Ausbau der europäischen Atomprogramme scharf kritisiert. 30 Jahre nach Beginn der Tschernobyl-Katastrophe und angesichts der schon vorhandenen Atommüllberge fordert der international aktive Umweltverband stattdessen weiterhin den sofortigen und weltweiten Atomausstieg. Udo Buchholz vom Vorstand des BBU erklärt aktuell dazu: "Der Schutz der Bevölkerung vor Radioaktivität muss in ganz Europa absoluten Vorrang vor den Interessen der Atomindustrie haben. Und auch wer sogenannte Mini-Reaktoren plant muss mit massiven Protesten rechnen!" Und der BBU fordert, dass geprüft und veröffentlicht werden muss, ob und welche französische, deutsche, britische und sonstige Energieunternehmen an den Überlegungen und Planungen der EU-Kommission beteiligt sind.
Der BBU engagiert sich gegen Atomanlagen in ganz Europa und hat zudem weltweite Kontakte mit Anti-Atomkraft-Initiativen und Umweltverbänden.
Grundlegend fordert der BBU auch das sofortige Ende des Uranabbaus in Afrika, Australien und anderswo. "Die Versorgung der internationalen Atomkraftwerke durch Uranlieferungen z. B. aus dem Niger oder Kanada muss gestoppt werden", fordert Buchholz. Von der Bundesregierung fordert der BBU u. a. ein Transportverbot für Uranlieferungen, die z. B. mit Schiffen Hamburg erreichen und mit der Bahnvon dort nachFrankreich transportiert werden. Ebenso fordert der BBU, dass die Bundesregierung sowie die verantwortlichen Landesregierungen von Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen die Uranverarbeitung in den Atomfabriken in Lingen und Gronau beenden, damit diese Fabriken nicht länger den Betrieb von Atomkraftwerken im In- und Ausland gewährleiten.
Der BBU weist darauf hin, dass auch nach den Aktionen zu den Jahrestagen der Reaktorkatastrophen von Fukushima und Tschernobyl der Widerstand gegen Atomanlagen und Urantransporte fortgesetzt wird. Am Freitag (13.
Mai) haben Tausende am Atommüllstandort Gorleben demonstriert. Am kommenden Samstag, am 21. Mai, findet in NRW ein Aktionstag gegen drohende Castor-Atommülltransporte statt und am Sonntag, 22. Mai, wird in Maastricht (Belgien) grenzüberschreitend gegen die Atomindustrie demonstriert.
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