Auch Menschen in der Illegalität müssen in der Pandemie geschützt werden
(Berlin) - Menschen, die sich illegal in Deutschland aufhalten, leben weitgehend unter dem Radar. Die Gefahr ist groß, dass sie vor Corona nicht adäquat geschützt werden können, wenn sie etwa keinen Zugang zu staatlich-finanzierten Tests oder zu Impfungen haben. Der Deutsche Caritasverband fordert, dass Zugänge ermöglicht werden und zudem - mindestens für die Zeit der Pandemie - die Übermittlungspflicht, die öffentliche Stellen verpflichtet, einen illegalen Aufenthalt zu melden, im Gesundheitsbereich ausgesetzt wird. Nur so können sich die Betroffenen angstfrei testen und impfen lassen - zu ihrem eigenen Schutz und zum Schutz anderer.
"Es halten sich mehrere Hunderttausend Menschen illegal in Deutschland auf, die in äußerst prekären Verhältnissen leben und arbeiten. Sie haben hier keine Stimme und versuchen, nicht aufzufallen - dennoch können sie an Corona erkranken. Sie brauchen unseren Schutz," so Caritas-Präsident Peter Neher.
Am 9. und 10. März findet, dieses Jahr digital, die Jahrestagung Illegalität, veranstaltet vom Katholischen Forum "Leben in der Illegalität" statt, in dem der Deutsche Caritasverband Mitglied ist. Praxis, Wissenschaft und Politik befassen sich mit aktuellen Fragen, die Menschen in der Illegalität betreffen. Schwerpunkt der Tagung ist dieses Jahr die Sichtbarkeit, Repräsentation und Teilhabe für Menschen in aufenthaltsrechtlicher Illegalität.
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In Deutschland leben geschätzt mehrere Hunderttausend Menschen, die weder eine Aufenthaltserlaubnis noch -gestattung oder Duldung haben. Die Gründe dafür sind fast immer komplexer als ein bloßes "Hierbleibenwollen". Ohne legalen Aufenthaltsstatus müssen sie ständig damit rechnen, entdeckt, festgenommen oder ausgewiesen zu werden. Die Caritas leistet in Beratungsstellen, Diensten und Einrichtungen konkrete Hilfe, um grundlegende Menschenrechte zu gewährleisten - etwa um zu ermöglichen, dass Kinder ihr Recht auf Bildung wahrnehmen können, oder in Form von medizinischer Hilfe für Menschen ohne Krankenversicherung. Weitere Informationen zum Thema finden sich auch auf der Seite des Katholischen Forums Leben in der aufenthaltsrechtlichen Illegalität www.forum-illegalitaet.de.
Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Caritasverband e.V. - Berliner Büro
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