Pressemitteilung | (BVR) Bundesverband Regie e.V.

Auch Filmregisseure beenden Kooperation mit ver.di

(München) - Nach der Flugvereinigung Cockpit und der Ärzteorganisation Marburger Bund beendet nun auch der Bundesverband Regie (BVR) seine Kooperation mit ver.di. Die Standesorganisation der Film- und Fernsehregisseure war 1978 ähnlich wie die Berufsorganisationen der Piloten und Ärzte eine Tarifgemeinschaft mit der damaligen Deutschen Angestellten Gewerkschaft DAG eingegangen. Nachdem die DAG sich vor wenigen Jahren mit anderen DGB-Gewerkschaften zusammenschloss, führte dies neben dem Mitgliederschwund zu einem bröckeln der Partnerverbände. Zuletzt hatte der Bundesverband Kamera (bvk) als Organisation der Kameraleute vor wenigen Wochen die Kooperation mit der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft beendet, nachdem ver.di einen aus Sicht der Berufsverbände mangelhaften Tarifvertrag abgeschlossen hat. Der zwischenzeitliche Austritt des BVR aus den seinerzeitigen Tarif-Verhandlungen hatte im Sommer diesen Jahres ver.di veranlasst, dem BVR die vormals noch mit der DAG abgeschlossene Kooperation aufzukündigen, um sie im Dezember erneut anzubieten. Dieses Angebot hat nun der BVR auf seiner jüngsten Vorstandssitzung abgelehnt.

Der BVR stellte in der Zusammenarbeit mit Verdi vor allem zu wenig Verständnis für die berufständischen Interessen der Regisseure fest, die ähnlich der Ärzte oder Piloten eine besondere berufliche Verantwortung für ihre Branche tragen. An der in Deutschland schlechten Bezahlung von Regisseuren als Leistungsträger hat sich in der Zeit der Zusammenarbeit mit der DAG vieles, jedoch seit der Zusammenarbeit mit Verdi nichts geändert. Die Regisseure sehen sich in ihrem Kampf um angemessene Vergütungen und Arbeitsbedingungen von der Gewerkschaft nicht ausreichend unterstützt. Das fehlende Verständnis liegt nach Ansicht des BVR auch daran, daß ver.di selbst praktisch keine Mitglieder unter den Film- und Fernsehregisseuren hat. Eine Unterstützung für die künstlerischen Rechte der Regisseure, die als Filmemacher ganz überwiegend in freiberuflicher Selbständigkeit als Autorenfilmer oftmals in Personalunion als Regisseur, Autor und Produzent arbeiten, war seitens der Dienstleistungsgewerkschaft z.B. für den "Directors cut" oder "Final Cut" nicht zu spüren.

Der BVR hat sich in der Zwischenzeit dem Berufsverband der freien Berufe (BfB) angeschlossen, in dem auch die Standesorganisationen der Ärzte, Rechtsanwälte oder Architekten organisiert sind, um insbesondere die freiberufliche Arbeit der Regisseure stärken. Darüber hinaus wird der BVR die Interessen der Film- und Fernsehregisseure künftig allein vertreten.

Quelle und Kontaktadresse:
BVR Bundesverband Regie e.V. Pressestelle Brienner Str. 52, 80333 München Telefon: (089) 34019109, Telefax: (089) 34019110

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