Pressemitteilung | Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie e.V. (BPI)

Arzneiverordnungsreport 2001: Vorurteile, Phantasiezahlen und Fehleinschätzungen

(Berlin) - BPI-Hauptgeschäftsführer Dr. Hans Sendler hat den am 17. Oktober vorgestellten Arzneiverordnungsreport (AVR) 2001 als eine Ansammlung von Vorurteilen, Phantasiezahlen sowie politischer und ökonomischer Fehleinschätzungen bezeichnet. „Wenn der Stoff nicht so trocken wäre, könnte man den AVR glatt für die Wahl des Märchenbuchs des Jahres vorschlagen." Sendler bedauerte, dass die Autoren des AVR seit Jahren durch Fakten nicht zu beeindrucken seien und empfahl ihnen, den AVR endlich den Realitäten anzupassen.

Der BPI-Hauptgeschäftsführer wies darauf hin, dass der Anstieg der Arzneimittelausgaben rückläufig sei und wieder deutlich unter 10 Prozent liege. „Es hat im ersten Halbjahr 2001 einen Nachholeffekt gegeben, der notwendig war", erläuterte Sendler. Er beklagte die erschreckende Unkenntnis der AVR-Autoren über aktuelle politische und ökonomische Prozesse. „Es ist eine Festbetragsregelung getroffen worden, die zu Einsparungen von mindestens 750 Millionen Mark führen wird."

Der Generika-Markt sei durch diese erneute Festbetragsabsetzung „ausgepresst bis auf den letzten Tropfen". Wer hier weiter sparen wolle, riskiere die Existenz von Unternehmen und vernichte Arbeitsplätze. Dies wiederum würde einen Konzentrationsprozess einleiten, der mittelfristig zu einer Verteuerung führen würde. Mit Blick auf die vom BPI grundsätzlich abgelehnte Positivliste erinnerte Sendler daran, dass nicht einmal mehr die glühendsten politischen Verfechter dieser Liste noch mit Einspareffekten rechneten. „Das Kostenargument ist längst widerlegt und vom Tisch!"

Es müsse sogar damit gerechnet werden, so Sendler weiter, dass die Positivliste zu einem Anstieg der Ausgaben führen werde. Ausserdem sei es den AVR-Autoren offensichtlich entgangen, dass der vorgelegte Entwurf der Liste einen Großteil der vom AVR als umstritten abqualifizierten Arzneimittel enthalte. „Es liegen entsprechende Nachweise vor, die vom AVR seit Jahren bestritten werden", erklärte der Hauptgeschäftsführer. Das ändere nichts an der Ablehnung der Liste durch den BPI, müsste aber, so Sendler, die Herren Schwabe und Paffrath zum Nachdenken zwingen.

Die grundsätzliche Kritik des AVR an den Analogpräparaten schlägt nach Auffassung Sendlers mögliche Kosteneinsparungen in den Wind. Er warf den AVR-Autoren vor, die wichtigen wissenschaftlichen und therapeutischen Informationen, die durch Schrittinnovationen gewonnen werden könnten, zu ignorieren.

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie e.V. (BPI) , HGSt Robert-Koch-Platz 4 10115 Berlin Telefon: 030/279090 Telefax: 030/2790361

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