Pressemitteilung | Apothekerverband Nordrhein e.V.

Arzneimittelversorgung und demografischer Wandel: Aktuelle Studie belegt wachsende Bedeutung von Apotheken

(Düsseldorf) - Die demografische Entwicklung in Deutschland ist kein Zukunftsthema mehr, sondern längst Realität - das belegt die aktuelle Studie des Institutes für Handelsforschung (IfH), Köln, zur "Funktion und Bedeutung der öffentlichen Apotheke für die Arzneimittelversorgung in Deutschland".

Neben der Bevölkerungsabnahme (in Nordrhein-Westfalen bis 2050 um 11 Prozent auf 16 Mio. Einwohner), ist die Alterung der Gesellschaft besonders signifikant. In Nordrhein-Westfalen beispielsweise wird die Altersgruppe der über 64-Jährigen ansteigen, in den ländlichen, bevölkerungsärmeren Regionen jedoch erheblich höher als in kreisfreien Städten. Bundesweit werden alle jüngeren Altersgruppen abnehmen, die Altersgruppe der über 80-jährigen indes deutlich zunehmen. Dass die wohnortnahe Versorgung durch die öffentlichen Apotheken nicht nur an Bedeutung gewinnt, sondern alters- und bedarfsgerecht ausgebaut werden muss, ist daher ein wichtiges Fazit der Studie.

"Die inhabergeführte, wirtschaftlich unabhängige öffentliche Apotheke bringt die besten Voraussetzungen mit, um ihre wohnortnahen Beratungs- und Versorgungsleistungen den künftigen Anforderungen gemäß bedarfsgerecht auszubauen", erklärt Dr. Andreas Kaapke, Geschäftsführer des Institutes für Handelsforschung (IfH). Denn ältere Menschen seien aufgrund ihrer häufig eingeschränkten Mobilität speziell bei dringend benötigten Arzneimitteln künftig noch stärker als bisher auf die wohnortnahe Versorgung angewiesen. "Schon heute gibt es bereits viele auf Senioren zugeschnittene Angebote wie zum Beispiel Arzneimittel-Lieferdienste. Es geht künftig darum, Angebote für die ältere Zielgruppe weiter im Detail zu optimieren", so Kaapke weiter.

Um auch schon heute die Weichen für die Zukunft der Arzneimittelversorgung zu stellen, hat der Apothekerverband Nordrhein e.V. die Studie zur "Funktion und Bedeutung der öffentlichen Apotheken für die Arzneimittelversorgung in Deutschland" beim Institut für Handelsforschung in Auftrag gegeben.

"Wir verstehen insbesondere die Studien-Ergebnisse zur künftigen Rolle der öffentlichen Apotheke als Chance und Zukunftsaufgabe zugleich. Wir wollen daher nicht nur die sichere Arzneimittelversorgung langfristig gewährleisten. Unser Ziel darüber hinaus ist es, diese auf die Rahmenbedingungen einer alternden Gesellschaft und die sich daraus ableitenden veränderten Kundenbedürfnisse abzustimmen", so Thomas Preis, Vorsitzender des Apothekerverbandes Nordrhein e.V.

Die aktuelle IfH-Studie beleuchtet ausführlich die künftige Funktion der öffentlichen Apotheken als Kontroll- und Beratungsinstanz für Arzneimittel. Denn nicht nur die Beratungsfunktion der öffentlichen Apotheke wird in einer zunehmend alternden Gesellschaft an Bedeutung gewinnen, sondern auch ihre unverzichtbare Rolle als oft letzte Kontrollinstanz vor der Arzneimittelanwendung. Diese apothekerliche Leistung ist besonders für ältere Patienten unentbehrlich. Denn häufig müssen diese bis zu 20 unterschiedliche Medikamente einnehmen, die nicht selten von verschiedenen Ärzten verordnet wurden.

Zentrale Ergebnisse der IfH-Studie zur wachsenden Bedeutung der öffentliche Apotheken in einer zunehmend alternden Gesellschaft auf einen Blick:

- Der Stellenwert einer persönlichen Beratung in der Apotheke vor Ort in einer alternden Gesellschaft wächst. Die effektive Beratung älterer Menschen kann oft nur schwerlich durch einen Beipackzettel erfolgen.

- Die Raum- und Zeitüberbrückung (Botendienste, fußläufige Erreichbarkeit von Apotheken und patientenindividuelle Bereitstellung der Arzneimittel und Darreichungsformen) werden wichtiger.

- Durch die Alterung der Gesellschaft erhöhen sich die Anforderungen an die Beratungs- und Betreuungsinstanz der Apotheker. Zurückzuführen ist dies auf altersbedingte psychische und physische Einschränkungen der Patienten (z.B. Defizite in der Motorik, Vergesslichkeit usw.).

- Ältere Menschen müssen häufig unterschiedliche Arzneimittel einnehmen, die von verschiedenen Ärzten verschrieben worden sind. Der Apotheker wird in Zukunft folglich häufiger und intensiver denn je als letzte Kontrollinstanz vor der Arzneimittelverwendung gefordert sein.

Quelle und Kontaktadresse:
Apothekerverband Nordrhein e.V. Dr. Peter Szynka, Leiter, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Tersteegenstr. 12, 40474 Düsseldorf Telefon: (0211) 439170, Telefax: (0211) 4391717

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