Pressemitteilung | k.A.

Arzneimittelpass gaukelt Sicherheit vor

(Heppenheim) - Geringe Erwartungen setzt die Deutsche Gesellschaft für Versicherte und Patienten (DGVP) in den Nutzen des von Gesundheitsministerin Schmidt vorgeschlagenen Gesundheitspasses. "Der Gesundheitspass kann im besten Fall ein Sicherheitsgefühl geben, Sicherheit selbst jedoch nicht", kritisierte DGVP-Präsident Ekkehard Bahlo.

Ein Medikamentenpass nutze nichts, wenn dem Arzt die pharmakologischen Kenntnisse fehlen, um Nebenwirkungen von Medikamenten und die Auswirkungen ihrer Kombination überhaupt angemessen beurteilen zu können. Ein Medikamentenpass ersetze nicht die Aufklärung des Patienten im Gespräch mit dem Arzt oder Apotheker und er ersetze kein Frühwarnsystem von Industrie, Ärzten und Aufsichtsbehörden beim Bekanntwerden von Schädigungen.

Neben der Gefahr des Datenmissbrauchs, die vom Bundesbeauftragten für Datenschutz schon deutlich hervorgehoben worden sei, bedeute die Einführung es Medikamentenpasses einen neuen, erheblichen Verwaltungsaufwand mit den damit verbunden Kosten. Die Vorstellung, jemals vollständige und umfassende Datensammlungen auf dem Medikamentenpass zu erhalten sei dabei illusionär, so Bahlo.

Der Vorschlag, den Medikamentenpass einzuführen, sei damit der übliche Schnellschuss mit dem Ziel, die Menschen zu beruhigen. Aktionismus stehe wiederum vor einer grundlegenden Analyse der Fehler und Schwächen des Gesundheitssystems.

"Auffallend ist dabei, dass, immer wenn es im System knirscht, verstärkte Kontrolle des Patienten das erste ist, das der Politik und den Verbänden einfällt", stellte Bahlo fest.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutsche Gesellschaft für Versicherte und Patienten e.V. (DGVP) Postfach 12 41 64630 Heppenheim Telefon: 06252/910744 Telefax: 06252/910745

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