Arzneimittelkompass verloren
(Berlin) - "Mit dem GKV-Finanzstabilisierungsgesetz hat die Gesundheitspolitik ihren Arzneimittelkompass verloren," sagt vfa-Präsident Han Steutel.
"Zusatznutzen ist nicht länger die Leitidee der Erstattung. Statt den Weg für faire Preisverhandlungen offen zu halten, werden künftig Pauschalabschläge bei geringem Zusatznutzen wirksam. Zusätzlich erreicht der Komplexitätsgrad vieler Regelungen ein Maß, das selbst Experten nicht mehr zuverlässig analysieren können: Das zeigt sich exemplarisch bei Arzneimittelkombinationen. Dass sich viele dieser regulatorischen Sackgassen ausgerechnet in der Onkologie auswirken werden, zeugt dabei von einer gefährlichen medizinischen Praxisferne des Gesetzgebers," so Steutel weiter.
Der vfa-Präsident sieht Deutschland auf einem riskanten Weg: "Das Einzige was es künftig im Überfluss gibt, sind widersprüchliche Regelungen und willkürliche Discounts. Nicht gerade das ideale Umfeld für innovative Arzneimittel."
Der vfa ist der Verband der forschenden Pharma-Unternehmen in Deutschland. Er vertritt die Interessen von 48 weltweit führenden Herstellern und ihren über 100 Tochter- und Schwesterfirmen in der Gesundheits-, Forschungs- und Wirtschaftspolitik. Die Mitglieder des vfa repräsentieren rund zwei Drittel des gesamten deutschen Arzneimittelmarktes und beschäftigen in Deutschland ca. 90.000 Mitarbeiter. Mehr als 19.000 davon arbeiten in Forschung und Entwicklung.
Quelle und Kontaktadresse:
Verband Forschender Arzneimittelhersteller e.V. (VFA)
Dr. Jochen Stemmler, Pressesprecher Politik
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