Arzneimittelausgaben steigen im Oktober um 12,3 Prozent

(Düsseldorf) - Die Arzneimittelausgaben der Gesetzlichen Krankenkassen sind im Oktober gegenüber dem Vorjahresmonat auch in Nordrhein mit 12,3 Prozent erneut deutlich angestiegen. "In den ersten zehn Monaten des Jahres liegen die Arzneimittelausgaben somit insgesamt um 7,3 Prozent höher als im entsprechenden Vorjahreszeitraum", berichtete der Geschäftsführer des Apothekerverbandes Nordrhein in Düsseldorf, Uwe Hüsgen. Dieser Ausgabenanstieg resultiere auch aus einer größeren Anzahl von ärztlich ausgestellten Rezepten. Gegenüber dem Vorjahresmonat seien im Oktober 3,9 Prozent mehr Rezepte in den nordrheinischen Apotheken (Regierungsbezirke Düsseldorf und Köln) eingelöst worden.

Die Arzneimittelausgaben ließen sich wesentlich besser steuern, wenn die Kompetenz der Apotheker für eine optimale pharmazeutische und wirtschaftliche Arzneimittelversorgung stärker genutzt werde, so der Vorsitzende des Apothekerverbandes Nordrhein, Thomas Preis. Die Apotheker sollten zukünftig grundsätzlich ein wirkstoffidentisches, qualitativ gleichwertiges Arzneimittel unter Wirtschaftlichkeitsgesichtspunkten auswählen dürfen, wenn der verschreibende Arzt nicht ausdrücklich auf der Abgabe eines bestimmten Arzneimittels bestehe. Daher sei es sehr zu begrüßen, dass dieses so genannte aut-idem-Verfahren gegenwärtig Inhalt des Gesetzesentwurfes von Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt zur Arzneimittelausgabenbegrenzung sei.

Die Kritik von Teilen der Ärzteschaft an der geplanten aut-idem-Regelung wies Preis zurück: "Die Therapiehoheit des Arztes wird durch aut idem nicht eingeschränkt. Arzt und Apotheker können durch die vorgesehene Neuregelung vielmehr noch besser zum Wohle des Patienten zusammenarbeiten." Gerade bei akut benötigten Arzneimitteln zur kurzfristigen Behandlung, wie zum Beispiel Antibiotika und Medikamente gegen grippale Infekte, sei durch ein aut idem eine wesentlich effektivere Arzneimittelversorgung ohne qualitative Einbussen möglich. Zudem werde aut idem bereits seit Jahren durch Apotheker im Nacht- und Notdienst angewandt und habe sich in der Praxis bewährt.

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