Pressemitteilung | (AWO) Arbeiterwohlfahrt Bundesverband e.V.

Armuts- und Reichtumsbericht der Bundesregierung / Die Gesellschaft hat Nachholbedarf in Sachen Solidarität

(Bonn) - "Eine aktivere Beschäftigungs- und Familienpolitik muss von der Bundesregierung verlangt werden, um die benachteiligten Familien und die Alleinerziehenden aus der Armutsfalle herauszuholen und herauszuhalten", forderte der AWO-Bundesvorsitzende Manfred Ragati anläßlich der Vorlage eines Armuts- und Reichtumsberichtes durch die Bundesregierung. Der Bericht mache deutlich, dass bedarfsgerechte Kinderbetreuungsmöglichkeiten und bessere Bildungschancen für Kinder und Jugendliche genau so wichtig seien wie eine bessere finanzielle Ausstattung der Familien mit Kindern. Fehlende Beschäftigung ist eine der Hauptursachen für Armut.

Die Daten und Ergebnisse des Regierungsberichtes bestätigen in besorgniserregender Weise die schlechten Zukunftschancen von Kindern und Jugendlichen aus einkommensschwächeren Haushalten, wie sie die AWO für die 1,1 Million betroffenen Kinder und Jugendlichen in ihrem Sozialbericht 2000 ("Gute Kindheit - Schlechte Kindheit") im Oktober 2000 beschrieben hatte.

Die Einkommensschere zwischen arm und reich in Deutschland kann nach Ansicht der AWO nicht allein über einkommenspolitische Maßnahmen verringert werden; die harten Zahlen des Berichtes machen deutlich, dass mit der Bekämpfung der Arbeitslosigkeit, mit der sozialen Integration von Benachteiligten und mit familienpolitischen Maßnahmen Armut zu überwinden ist.

"Die umfassende Analyse unabhängiger Wissenschaftler liefert keine Vorlage für simple Umverteilungsstrategien, wohl aber belegt sie, dass die Vermögensverteilung in Deutschland noch Nachholbedarf in Sachen Solidarität und gesellschaftlicher Zukunftssicherung hat", sagte Ragati.

Quelle und Kontaktadresse:
Arbeiterwohlfahrt Bundesverband e.V. (AWO) Joachim F. Kendelbacher Oppelner Str. 130 53119 Bonn Telefon: 0228/66850 Telefax: 0228/66852 09

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