Architektenkammer startet Initiative an Schulen in NRW
(Düsseldorf) - Die Themen Wohnen, Architektur und Städtebau müssen in den deutschen Schulen eine größere Rolle spielen. Unsere gebaute Umwelt beeinflusst uns tagtäglich und prägt unser Leben in entscheidender Weise, meint Hartmut Miksch, Präsident der Architektenkammer Nordrhein-Westfalen. Kinder können viel dazu beitragen, unsere gebaute Umwelt attraktiver und lebenswerter zu machen. Die Architektenkammer startete am 3. September eine Initiative Architektur macht Schule! Ziel des Projektes ist es, Kindern und Jugendlichen ein Gespür für die Qualität ihrer gebauten Umwelt zu vermitteln und damit langfristig das öffentliche Bewusstsein für Baukultur zu schärfen. Denn, so Kammerpräsident Miksch: Schülerinnen und Schüler von heute sind Bauherren und Entscheidungsträger von morgen.
Architektur, Wohnen und Stadtentwicklung sind nach Auffassung der Architektenkammer Nordrhein-Westfalen klassische Schnittstellen-Themen, die in den verschiedensten Schulfächern behandelt werden können, z.B. in Gesellschaftswissenschaften, Kunst, Mathematik, Geschichte, Sozialkunde. Mit unserem Projekt Architektur macht Schule! wollen wir den Schulen in Nordrhein-Westfalen Konzepte für spannende Unterrichts-Reihen und konkrete Projekte anbieten, erläuterte Hartmut Miksch. So laufen bereits an verschiedenen Schulen Aktionen, bei denen Schüler, Lehrer und Architekten gemeinsam den Schulhof neu gestalten oder Farbkonzepte für die Innenräume entwickeln. Darüber hinaus entwickelt die Architektenkammer derzeit Materialen für Projektwochen an Schulen.
Ein zentrales Element von Architektur macht Schule! liegt jetzt vor: Ein neues Schulbuch, das der Hamburger Fachautor Prof. Dr. Gert Kähler im Auftrag der Architektenkammern Hessen und Nordrhein-Westfalen entwickelt hat und das auf der Pressekonferenz in Düsseldorf erstmals präsentiert wurde. Wie gewohnt? ist ein ungewöhnliches Schulbuch, das eine scheinbare Selbstverständlichkeit, das Wohnen und das Wohnumfeld, hinterfragt und damit zum Nachdenken anregt. Das Buch setzt an der Lebenswirklichkeit und Alltagserfahrung der Jugendlichen an und bietet von daher spannenden Stoff für Projekte und Diskussionen, erklärte Barbara Ettinger-Brinckmann, Vizepräsidentin der Architektenkammer Hessen, zum Konzept der Publikation. So werden u. a. die Zusammenhänge zwischen Wohnung, Quartier und Stadt, die planerischen und gestalterischen Aspekte von Wohnarchitektur sowie die historische Entwicklung des Wohnungsbaus dargestellt. Es geht darum, den Schülerinnen und Schülern die Augen zu öffnen für die eigene Wohnsituation, das Wohnhaus und das tägliche Wohnumfeld, erläuterte Prof. Gert Kähler, der Autor des Schulbuchs. Fotos, Skizzen und Textzitate sorgten dabei für reichlich Anschauungsmaterial.
Aus verschiedenen Projekten an Schulen wissen wir: Kinder und Jugendliche haben großes Interesse an Fragen der Architektur und der Entwicklung ihrer Stadt, wenn diese Themen spannend und lebensnah vermittelt werden, betonte der Präsident der Architektenkammer Nordrhein-Westfalen, Hartmut Miksch. Die Initiative Architektur macht Schule! ziele deshalb darauf ab, entsprechende Angebote an Schulen zu etablieren. Die Architektenkammer führe dazu Gespräche mit Fortbildungseinrichtungen für Lehrerinnen und Lehrer sowie mit dem NRW-Ministerium für Schule, Wissenschaft und Forschung.
Unser gemeinsames Ziel ist es, Architektur zu einem festen Bestandteil des Schulunterrichts zu machen, erklärten der Präsident der Architektenkammer Nordrhein-Westfalen und die Vizepräsidentin der Architekten- und Stadtplanerkammer Hessen. Vorbilder seien Länder wie Frankreich und Finnland, in denen dies schon seit Jahren mit großem Erfolg praktiziert werde.
Quelle und Kontaktadresse:
Architektenkammer Nordrhein-Westfalen
Inselstr. 27
40479 Düsseldorf
Telefon: 0211/49670
Telefax: 0211/4911475