Arbeitsverwaltung: dbb sieht Chance für notwendige Neustrukturierung
(Berlin) - Der dbb sieht in dem Zwei-Stufen-Plan der Bundesregierung zur Reform der Bundesarbeitsverwaltung eine gute Chance zur überfälligen Kurskorrektur bei der Organisation der Arbeitsämter.
In Schreiben an die Vorsitzenden der Fraktionen des Deutschen Bundestages und die Vorsitzende des Ausschusses für Arbeit und Sozialordnung, Doris Barnett, hat dbb-Chef Erhard Geyer nochmals auf die dbb-Kritik an Fehlentwicklungen innerhalb der Bundesanstalt hingewiesen. So sei etwa die frühere Auflösung der Vermittlungsteams im Zuge des Projekts ein Schritt in die falsche Richtung gewesen, denn die Teams hätten sich in den vorangegangenen Jahren aufgrund ihrer persönlichen Kontakte zu Betrieben und Arbeitgebern bewährt.
Auch die Verzahnung der Arbeitsvermittlung mit der Leistungsgewährung habe nicht zu mehr Effizienz, sondern zur Kappung von Kontakten und zu geringeren zeitlichen Kapazitäten für die Vermittlung geführt. Verschärft worden sei diese Situation schließlich dadurch, dass eine Reihe von Arbeitsämtern die bisherige berufsfachliche Kundenzuordnung zu Gunsten einer alphabetischen Zuordnung aufgegeben haben. Die Vermittlungsfachkräfte hätten sich nicht mehr auf ihre Berufe konzentrieren und die Arbeitssuchenden entsprechend qualifiziert beraten können.
Zurückgewiesen wurde von Geyer erneut die öffentliche Kritik an den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Arbeitsverwaltung. Insbesondere drohe in der öffentlichen Wahrnehmung der vergangenen Wochen die Tatsache unterzugehen, dass die Bundesanstalt für Arbeit zwar vorhandene Arbeitsplätze vermitteln aber nicht etwa selbst welche schafften könne.
Bei dem anstehenden Reformprozess sei die Einbeziehung der Beschäftigten der Arbeitsämter unabdingbar, unterstrich Geyer abschließend. Der dbb sei bereit, den Prozess konstruktiv zu unterstützen und zu begleiten.
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