Arbeitsunfallstatistik im öffentlichen Dienst 2004 / Männer leben gefährlicher am Arbeitsplatz
(München) – Männer haben deutlich öfter Arbeitsunfälle als Frauen. Das geht aus der „Arbeitsunfallstatistik im öffentlichen Dienst“ für das Jahr 2004 hervor, die der Bundesverband der Unfallkassen in München (BUK) jetzt veröffentlicht hat. Das Verhältnis liegt bei 61 zu 39. Besonders deutlich ist der Unterschied, wenn man die tödlichen Arbeitsunfälle betrachtet: Im Jahr 2004 starben 61 Männer und acht Frauen bei einem Unfall an ihrem Arbeitsplatz.
Die höhere Zahl der Arbeitsunfälle bei Männern ist vor allem darin begründet, dass Männer überwiegend einer Vollzeitbeschäftigung nachgehen und damit auch länger einer Unfallgefahr ausgesetzt sind. Männer üben außerdem auch häufiger technische Berufe aus. Teilzeitbeschäftigungen gehen im öffentlichen Dienst dagegen fast ausschließlich Frauen nach. Dementsprechend ist hier auch der Zeitraum, in dem sich ein Arbeitsunfall ereignen kann, kürzer. Von Wegeunfällen (Unfälle auf den Weg zur Arbeit und zurück) sind dagegen Frauen mit 64 zu 36 deutlich häufiger betroffen.
Untersucht wurden in der Statistik die Unfallanzeigen des Jahres 2004. Insgesamt sind den Unfallversicherungsträgern der öffentlichen Hand 180.886 meldepflichtige Unfälle einschließlich Wegeunfälle (36.923) angezeigt worden. Die Unfallquote lag im Jahr 2004 bei 30 Arbeitsunfällen je 1000 Vollarbeitern (Wegeunfälle 8 je 1.000 Vollarbeiter) . Das Verhältnis von Arbeits- zu Wegeunfällen lag bei 80 zu 20.
Was die Altersgruppen angeht, so haben die 40- bis 44-Jährigen mit 21.100 die meisten Unfälle. Auch bei den Berufsanfängern (20 bis 24 Jahre) ist die Zahl der Unfälle überproportional hoch.
Unterscheidet man die einzelnen Betriebsarten nach ihrem Unfallgeschehen, so sind vor allem die Bereiche Gesundheitsdienste (Krankenhäuser), Verwaltung, Hilfeleistungseinrichtungen (Freiwillige Feuerwehren, Rettungsdienst etc.) und Bildungswesen (Schulen) betroffen. Allerdings arbeiten hier auch die meisten Versicherten.
29 Prozent der Arbeitsunfälle haben Verletzungen an der Hand zur Folge. Häufig sind auch Fuß, Knie und Unterschenkel oder der Kopf betroffen. Zu 30 Prozent bei den Arbeitsunfällen bzw. 8 Prozent bei den Wegeunfällen handelt es sich um Zerreissungen, davon zur Hälfte in Form von Oberflächenverletzungen (Schürf-, Schnitt-, Stichwunden) der Haut. Frakturen waren die Folge von acht Prozent der Arbeits- und zwölf Prozent der Wegeunfälle.
Oftmals werden Fußböden, Flure und Treppen als Auslöser für Unfälle im Innenbereich genannt. Im Außenbereich spielen Straßenverkehrsunfälle sowie schlechte Witterungsverhältnisse die entscheidende Rolle. Dabei stellte die Untersuchung fest, dass die Verletzten in 71 Prozent der Unfälle durch vorausschauendes Verhalten Einfluss auf das Unfallgeschehen hätten nehmen können.
Das macht in besonderem Maße die Notwendigkeit von präventivem Handeln deutlich. Die Prävention ist eine der Hauptaufgaben der gesetzlichen Unfallversicherung. Durch Information, Maßnahmen und Projekte versuchen die Unfallversicherungsträger Unfällen in der Schule, bei der Arbeit oder auf dem Weg dorthin vorzubeugen. Aus diesem Grund haben die Unfallkassen auch in diesem Jahr eine Präventionskampagne unter dem Motto „Wir sind da, bevor Sie uns brauchen“ gestartet. Die Kampagne wird von den Gemeindeunfallversicherungsverbänden und Unfallkassen regional umgesetzt. Informationen gibt es unter: www.unfallkassen.de.
Bei den Gemeindeunfallversicherungsverbänden und Unfallkassen sind neben den Beschäftigten des öffentlichen Dienstes weitere Personengruppen wie zum Beispiel ehrenamtlich Tätige, Blutspender, freiwillige Feuerwehrleute sowie Kinder in Tageseinrichtungen, Schüler und Studierenden versichert. Im Falle eines Arbeits-, Schul- oder Wegeunfalls sorgen sie für die notwendige Heilbehandlung und Rehabilitation. Bei einer Erwerbsminderung oder nach Todesfällen zahlen die Unfallversicherungsträger zusätzlich eine Rente.
Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband der Unfallkassen (BUK)
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