Pressemitteilung | k.A.

Arbeitsunfallstatistik im öffentlichen Dienst 2002: Stolpern häufigste Unfallursache / 20 Prozent der Arbeitsunfälle auf Wegen, Fluren oder Treppen

(München) - Stolpern ist die häufigste Unfallursache. Das geht aus der "Arbeitsunfallstatistik im öffentlichen Dienst 2002" hervor, die der Bundesverband der Unfallkassen jetzt in München vorgestellt hat. Die Untersuchung wertet alle im Jahr 2002 gemeldeten Arbeits- und Wegeunfälle aus dem Bereich der gesetzlichen Unfallversicherung aus.

Rund 69.000 Arbeitsunfällen ging im Jahr 2002 ein Umknicken oder Stolpern voraus. In fast 58.000 Fällen war ein Stoßen oder Anstoßen an einen Gegenstand die Unfallursache. Beide Bereiche stellen 59 Prozent der Arbeitsunfälle. Bei 25 Prozent der Arbeitsunfälle hat der Verletzte keinen aktiven Einfluß auf das Geschehen genommen, weil er sich selbst in Ruhe befand oder von einem Gegenstand getroffen wurde.

Die meisten Arbeitsunfälle ereigneten sich auf Wegen, Fluren oder Treppen (20 Prozent), in den Räumen des Gesundheitsdienstes (12 Prozent), vor allem in Krankenzimmern, und auf öffentlichen Verkehrsflächen (8 Prozent). Unfallauslösender Gegenstand waren in rund 45.000 Fällen Fußböden, Flure und Treppen usw. Auf Platz zwei der unfallauslösenden Gegenstände folgten medizinisches Gerät oder Einrichtung mit fast 15.000 Fällen. Der unfallauslösende Gegenstand befand sich bei 42 Prozent der Arbeitsunfälle in Ruhe.

Insgesamt wurden den Unfallversicherungsträgern der öffentlichen Hand 265.698 Unfälle gemeldet. Davon waren 214.154 Arbeitsunfälle und 51.144 Wegeunfälle. 132.001 (62 Prozent) der gemeldeten Arbeitsunfälle entfielen auf Männer, 82.153 (38 Prozent) auf Frauen. Bei den Wegeunfällen war das Verhältnis nahezu umgekehrt: Hier waren in 62 Prozent der Fälle (32.182) Frauen betroffen, in 38 Prozent (19.362) Männer.

Unfälle mit Todesfolge erlitten Männer (118) wesentlich häufiger als Frauen (44). Am häufigsten von Todesfällen betroffen waren dabei Personen, die anderen Hilfe leisten wollten, vor allem freiwillige Feuerwehrleute und Personen, die im Einzelfall Hilfe geleistet haben.

Wird nach Altersgruppen unterschieden, so hatte die Gruppe der 40 bis 44-Jährigen die meisten Arbeitsunfälle (30.200) aber auch häufigsten Wegeunfälle (7.400).

Betrachtet nach ausgewählten Berufen, waren examiniertes Krankenpflegepersonal (18.600 gemeldete Arbeitsunfälle) und freiwillige Feuerwehrleute (17.200), Hilfsarbeitskräfte, vor allem Bauhilfskräfte (12.900), sowie Postverteilern und Postsortierer am häufigsten von Unfällen betroffen.

Der Anteil der Ausländer am Arbeitsunfallgeschehen betrug 5,2 Prozent (13.822 Unfälle). Am häufigsten betroffen waren Türken, die jedoch auch die größte Gruppe der sozialversicherungspflichtig beschäftigten Ausländer stellen, gefolgt von Beschäftigten aus dem ehemaligen Jugoslawien und Italien.

Die Untersuchung der Arbeits- und Wegeunfälle beruht auf einer Stichprobe von rund zehn Prozent aller meldepflichtigen Unfälle.

Die "Arbeitsunfallstatistik im öffentlichen Dienst 2002" ist im Internet unter www.unfallkassen.de zu finden.

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband der Unfallkassen (BUK) Fockensteinstr. 1, 81539 München Telefon: 089/622720, Telefax: 089/62272111

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