Arbeitsmarkt: Deutsche Jugendliche sind kein Problemfall in der EU / Deutscher Erfolg beruht auf solider Ausbildung
(Köln) - Zwar ist die Jugendarbeitslosigkeit zuletzt gestiegen, doch im internationalen Vergleich kann sich die deutsche Bilanz sehen lassen. Vor allem die Lehranstrengungen der Unternehmen und die solide Ausbildung der Jugendlichen sorgen für das gute Abschneiden.
Von der Krise auf dem Arbeitsmarkt bleiben auch die jungen Leute nicht verschont. Im Dezember 2002 waren in Deutschland 488.000 der 15- bis 24-Jährigen arbeitslos gemeldet knapp 40.000 mehr als ein Jahr zuvor. Allerdings gibt es auch Lichtblicke: So verringerte sich die Zahl der Arbeitslosen unter 20 Jahren im gleichen Zeitraum von 96.000 auf 90.000. Insgesamt standen 2001 laut OECD 8,4 Prozent der Jugendlichen ohne Job da im Schnitt aller Altersgruppen war die Arbeitslosenquote mit 7,9 nur geringfügig niedriger.
In vielen anderen EU-Ländern ist der Nachwuchs dagegen ein echter Problemfall. Europaweit suchten 13,9 Prozent der unter 25-Jährigen eine Stelle dagegen waren nur 7,5 Prozent aller erwerbswilligen EU-Bürger arbeitslos gemeldet. Ganz trübe sieht es für junge Menschen in Südeuropa aus, obwohl dort zahlreiche Arbeitsmarktprogramme die Teens und Twens in Jobs hieven sollen. Selbst die USA kämpfen mit einer höheren Jugendarbeitslosigkeit als die Bundesrepublik.
Der deutsche Erfolg geht zu einem guten Teil auf das Konto der dualen Berufsausbildung. Sie vermittelt den Jugendlichen ein solides berufliches Know-how und das ist immer noch die beste Medizin gegen Arbeitslosigkeit. Daneben spielen die Ausbildungsanstrengungen der Unternehmen eine große Rolle. Ungeachtet der schweren konjunkturellen Krise gelang es, selbst im letzten Jahr fast einen Ausgleich auf dem Ausbildungsmarkt zu schaffen. So standen zu Beginn des laufenden Ausbildungsjahres im September 2002 gut 23.000 unvermittelte Bewerber 18.000 unbesetzten Stellen gegenüber.
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