Pressemitteilung | Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW)

Arbeitsmarkt-Barometer: Deutschland im Tief

(Köln) - Während draußen ein Hoch das andere jagt, fällt der Arbeitsmarkt von Tief zu Tief – hier herrscht mit 4,35 Millionen Arbeitslosen Eiszeit. Und daran wird sich so schnell nichts ändern, folgt man einer neuen Umfrage: In Deutschland werden auch weiterhin mehr Stellen ab- als aufgebaut. In den meisten anderen großen Volkswirtschaften dagegen sind per saldo Beschäftigungszuwächse zu erwarten.

Seit 1962 ermittelt das Zeitarbeitsunternehmen Manpower vierteljährlich, wohin die Reise in Sachen Beschäftigung geht. Die bislang nur in den USA, Kanada und Großbritannien durchgeführte Untersuchung wurde in diesem Jahr auf eine Reihe weiterer Länder ausgeweitet, darunter Deutschland. Der Indikator ist denkbar einfach. Er beruht nur auf einer einzigen Frage, die in Deutschland 1.041 Unternehmen gestellt wurde: „Wie schätzen Sie die Beschäftigungslage an Ihrem Unternehmensstandort für das folgende Quartal ein?“ Es sind drei Antworten möglich: Zunahme, Abnahme oder keine Veränderung.

Aufgrund seiner schlichten Konstruktion ist der Indikator nur von begrenzter Aussagekraft, aber offenbar recht zuverlässig. Immerhin konnte bei einer Expost-Betrachtung in den USA festgestellt werden, dass die Trefferquote recht hoch war: Es kam, wie von den befragten Firmen erwartet.

Wenn sich auch die hiesigen Umfragewerte bewahrheiten, sieht es für den deutschen Arbeitsmarkt gar nicht rosig aus. Neben Belgien und Japan ist Deutschland das einzige Land, in dem mehr Arbeitsplätze verloren gehen als hinzukommen. Der Saldo ist mit minus 10 Prozentpunkten sogar am höchsten.

Wolken ziehen vor allem über der Hauptstadt auf. Die Region Berlin liegt mit einem Wert von minus 17 weit hinter den anderen Wirtschaftszentren. Dagegen wartet das Ruhrgebiet als einzige Region mit einem positiven Wert auf (plus 8).

Quelle und Kontaktadresse:
Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW) Gustav-Heinemann-Ufer 84-88, 50968 Köln Telefon: 0221/49811, Telefax: 0221/4981592

NEWS TEILEN: