Pressemitteilung | Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände e.V. (BDA)

Arbeitsmarkt 2000: Chancen wurden nicht voll genutzt

(Berlin) - Die Arbeitsmarktzahlen für Dezember 2000 bewegen sich im Rahmen der Erwartungen. Der Anstieg der Arbeitslosigkeit um gut 160.000 auf 3,8 Mio. entspricht der saisonüblichen Entwicklung. Die relativ gute Performance des Arbeitsmarktes in den ersten neun Monaten des vergangenen Jahres konnte im letzten Quartal nicht gehalten werden. Auf der Zielgeraden des Jahres 2000 hat der Abbau der Arbeitslosigkeit deutlich an Geschwindigkeit verloren. Ursache sind die etwas eingetrübten Aussichten auf die wirtschaftliche Entwicklung der kommenden Monate, erklärte Christoph Kannengießer, Geschäftsführer der BDA und alternierender Vorstandsvorsitzender der Bundesanstalt für Arbeit.

Mit Blick auf das Jahr 2000 ist festzuhalten: Mit einem jahresdurchschnittlichen Rückgang der Arbeitslosigkeit um etwa 220.000 bei einem Wachstum von etwa 3 % können wir nicht zufrieden sein. Deutschland liegt beim Tempo des Abbaus der Arbeitslosigkeit nach wie vor hinter anderen, erfolgreicheren Ländern zurück. Positive Vorgaben, wie die boomende Außenwirtschaftskonjunktur, die beschäftigungsorientierten Tarifabschlüsse und die Entlastung des Arbeitsmarktes durch die demografische Entwicklung hätten eine deutlich bessere Beschäftigungsentwicklung ermöglicht, wenn die Politik durch Deregulierung des verkrusteten Arbeitsmarktes und eine mobilisierende und aktivierende Arbeitsmarktpolitik ebenfalls ihren Beitrag geleistet hätte. Die mangelnde Beweglichkeit des Arbeitsmarktes zeigt sich an der Rekordzahl offener Stellen bei gleichzeitig hoher Arbeitslosigkeit. Die Politik setzt die falschen Signale: Beim Teilzeitanspruch und der Mitbestimmung wird weiter reguliert und bürokratisiert. In der Arbeitsmarktpolitik stehen die Zeichen auf Versorgung statt auf Aktivierung. Chancen zur Senkung der Lohnzusatzkosten werden nicht genutzt. Der Reformeifer der Bundesregierung reicht nicht aus, die nach wie vor viel zu hohe Zahl von 3,88 Mio. Arbeitslosen im Jahresdurchschnitt 2000 deutlich und nachhaltig zu reduzieren.

Angesichts der Unsicherheit über die konjunkturelle Entwicklung des Jahres 2001 fordert die BDA die Bundesregierung auf, über den ersten Schritt der Steuerreform hinaus Wachstum und Beschäftigung stärker zu stimulieren. Dazu zählt der Verzicht auf die aberwitzigen Mitbestimmungspläne ebenso wie eine solide und zukunftsweisende Rentenreform. In der Arbeitslosenversicherung müssen im Jahr 2001 endlich die Beiträge gesenkt werden. Nur mit einer solchen Politik ist ein ehrgeiziges Beschäftigungsziel mit einem Rückgang der Arbeitslosigkeit um 300.000 zu erreichen, sagte Kannengießer.

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände e.V. (BDA) Breite Str. 29 10178 Berlin Telefon: 030/20330 Telefax: 030/30331055

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