Pressemitteilung | Deutscher Gewerkschaftsbund (DGB) - Bundesvorstand

Arbeitslosigkeit: Größte Probleme in Ostdeutschland

(Berlin) - "Die Stagnation auf dem Arbeitsmarkt kann nicht als Vorbote eines Frühjahresaufschwungs gedeutet werden", sagte die stellvertretende DGB-Vorsitzende Ursula Engelen-Kefer am 6. März in Berlin. Bedrückend sei, dass die Arbeitslosenquote im Osten weiter angestiegen und das Risiko arbeitslos zu werden mehr als doppelt so hoch sei wie im Westen. Jeder fünfte sei in Ostdeutschland von Arbeitslosigkeit betroffen.

Problematisch sei, dass trotz der Aktivitäten der Arbeitsämter viele Jugendliche im Osten beim Einstieg ins Berufsleben arbeitslos würden, da sie häufig nach der Ausbildung von den Betrieben nicht übernommen werden. Engelen-Kefer kritisierte, dass viel zu wenig Jugendliche in zukunftsorientierten Berufen ausgebildet würden und damit Fehlsteuerungen programmiert seien, die zu hohen gesellschaftlichen Kosten führen.

Die Daten der Arbeitsämter zeigten aber auch, dass die Beschäftigten in den Arbeitsämtern durch die Diskussion um die Vermittlungsstatistik und viele ungerechtfertigte Angriffe sich nicht entmutigen ließen, sondern weiterhin mit großem Engagement arbeiteten. Neben den 4,3 Mio. Arbeitslosen müssten sie sich auch um eine Million Arbeitssuchende kümmern, die nicht arbeitslos sind. Bei den Diskussionen über die zukünftige Gestaltung der Arbeitsmarktpolitik sollte deswegen mehr auf die Erfahrungen der Beschäftigen zurückgegriffen werden.

Erfreulich sei allenfalls, dass die Zahl der Langzeitarbeitslosen im Vergleich zum Vorjahr leicht zurückgegangen sei, die der älteren Arbeitslosen sich sogar um rund ein Sechstel verringert habe. Engelen-Kefer lehnt die erneute Forderung aus der Wissenschaft nach Leistungskürzungen ab. Die Älteren dürften nicht dafür bestraft werden, dass ihnen kaum noch Chancen auf dem Arbeitsmarkt eröffnet werden.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Gewerkschaftsbund (DGB) Henriette-Herz-Platz 2 10178 Berlin Telefon: 030/24060-0 Telefax: 030/24060-324

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