Arbeitslosenhilfe und Sozialhilfe zusammenlegen / ZustÀndigkeit der Kommunen beibehalten
(Berlin) - "Die Zusammenlegung von Arbeitslosenhilfe und Sozialhilfe ist ein wichtiger und dringend notwendiger Schritt bei der Umsetzung des Hartz-Konzepts. UnverstĂ€ndlich ist jedoch, warum die neue Leistung, das sog. Arbeitslosengeld II, bei der Bundesanstalt fĂŒr Arbeit angesiedelt werden soll. Dies ist ein krasser Konstruktionsfehler." Dies erklĂ€rt Anton F. Börner, PrĂ€sident des Bundesverbandes des Deutschen GroĂ- und AuĂenhandels (BGA), am 11. September in Berlin anlĂ€sslich der ersten Lesung des Dritten und Vierten Gesetzes fĂŒr moderne Dienstleistungen am Arbeitsmarkt (Hartz III und IV) im Deutschen Bundestag.
Die Erfahrungen in der Vergangenheit haben gezeigt, dass es sachdienlicher und sachnĂ€her ist, das zukĂŒnftige Arbeitslosengeld II in die ZustĂ€ndigkeit der Kommunen, die bereits ĂŒber entsprechende Erfahrungen verfĂŒgen, zu verlagern. Vor allem der Vermittlungsskandal bei der Bundesanstalt fĂŒr Arbeit habe gezeigt, dass diese ihren Aufgaben nicht immer gewachsen sei. Die Ăbertragung der ZustĂ€ndigkeit fĂŒr das Arbeitslosengeld II wĂŒrde dazu fĂŒhren, dass diese Behörde die Verantwortung fĂŒr weitere ca. 4,3 Millionen LeistungsempfĂ€nger ĂŒbernehmen mĂŒsse. Folge sei die totale Ăberforderung der Behörde. Die Bundesanstalt fĂŒr Arbeit mĂŒsse sich auf ihre Kernaufgaben, insbesondere die Arbeitsvermittlung, konzentrieren. "Wir brauchen definitiv keine weitere zentralistische Mammutbehörde. Stattdessen benötigen wir dezentrale Betreuungseinheiten, die Erfahrungen bei der Betreuung vor allem von Langzeitarbeitslosen und Personen mit anderen Vermittlungshindernissen haben", Ă€uĂert Börner. Börner favorisiert insofern den Gesetzentwurf der CDU/CSU "Sicherung der Existenzgrundlagen - Existenzgrundlagengesetz EGG", der am heutigen Tag ebenfalls in den Bundestag eingebracht wird. Dieser sieht ausdrĂŒcklich vor, das zukĂŒnftige Arbeitslosengeld II bei den Kommunen anzusiedeln.
HĂ€lt die Bundesregierung an ihren PlĂ€nen fest, ist zu befĂŒrchten, dass die Reform der Bundesanstalt fĂŒr Arbeit und damit das Ziel, die Arbeitslosigkeit zu reduzieren, ins Leere laufen." so Börner abschlieĂend.
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André Schwarz
Pressesprecher
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