Arbeitsgespräch zur Kooperation von Handwerk und Bundeswehr bei der HwK Koblenz
(Koblenz) - Die vom Bundesverteidigungsministerium angestrebte strategische Partnerschaft zwischen Bundeswehr und Wirtschaft ist im Koblenzer Projekt Beratungszentrum Bundeswehr-Handwerk (BzBwHw) praktizierte Wirklichkeit. Darüber waren sich die Teilnehmer eines Arbeitstreffens einig, zu dem die Handwerkskammer Koblenz die beteiligten Projektträger aus Bundeswehrstandorten, Berufsförderungsdienst der Bundeswehr (BFD), Zentren für Nachwuchsgewinnung und Wehrbereichsverwaltung eingeladen hatte.
Die erfolgreiche Zusammenarbeit zum gegenseitigen Nutzen weiter zu vernetzen, ist erklärtes Ziel der Projektpartner, so Oberst i.G. Jörg Schultze vom Heeresführungskommando in Koblenz. Die Umstrukturierung innerhalb der Streitkräfte und ihr beispielsweise durch die gewachsene internationale Verantwortung der Bundesrepublik verändertes Aufgabenprofil führten dazu, dass der Bedarf an qualifizierten freiwilligen Wehrdienstleistenden und Soldaten auf Zeit in den nächsten Jahren ständig wachsen werde.
Insbesondere für junge Gesellen aus dem Handwerk eröffnen sich hier interessante Berufsperspektiven, waren sich Oberst Schultze und HwK-Mitarbeiter Hans-Joachim Benner vom BzBwHw einig. Dem Zentrum für Nachwuchsgewinnung West ermöglicht die HwK seit zwei Jahren Informations- und Beratungsangebote in ihren Berufsbildungszentren. Dort erreichen derzeit die Wehrdienstberater auf freiwilliger Basis immerhin 60 Prozent der Lehrlinge im dritten Ausbildungsjahr, für die nach der Gesellenprüfung die Einberufung zur Bundeswehr zum Thema wird.
Die Bundeswehr braucht diesen qualifizierten Nachwuchs, der sich für mehrere Jahre als Soldat auf Zeit verpflichtet, unterstrich Oberst Schultze. Im Gegenzug braucht das Handwerk wieder diese höher qualifizierten Fachkräfte, die sich in ihrem Soldatendienst auch menschliche und Führungsqualitäten erworben haben, so Benner. Eine entscheidende Rolle kommt dabei dem BFD zu, dessen Aufgabe darin liegt, durch die Förderung einer individuelle Fachausbildung die Voraussetzungen für die berufliche Wiedereingliederung der ausscheidenden Zeitsoldaten zu schaffen. Das BzBwHw arbeite dabei dem BFD zu, indem es als Einrichtung des Handwerks im persönlichen Gespräch mit den Soldaten aus dem Handwerk die fachbezogene Qualifizierungsplanung erstelle, so Regierungsoberamtsrat Peter Perseke vom BFD Koblenz.
Wünschen und Anforderungen aus der Wirtschaft entsprechend kommt dabei der arbeitsplatzbezogene Ausbildung ein immer höherer Stellenwert zu. Ausbildungs-Coaching und Praktika im Betrieb sollen, so die Projektpartner, noch stärker in die Qualifizierungsplanung eingebunden werden, um die Chancen auf einen späteren beruflichen Erfolg der in den Beruf zurückkehrenden Soldaten zu erhöhen. Entsprechende Stellenbörsen für Ausbildungs-, Umschulungs- und Arbeitsplätze bauen BFD wie auch BzBwHw auf und werden sie untereinander vernetzen.
Der in den zwei Jahren seit Gründung des BzBwHw gemeinsam erarbeitete Erfolg - so das Resümee des Arbeitstreffens - ist den beteiligten militärischen und zivilmilitärischen Projektpartnern sowie der HwK Koblenz Ansporn, das Kooperationsmodell Bundeswehr-Handwerk über die Region Koblenz und den Wehrbereich IV hinaus als bundesdeutsches Projekt fortzuschreiben. Erste Vorbereitungsgespräche dazu werden bereits in Bonn und Berlin geführt.
Informationen zum Beratungszentrum Bundeswehr-Handwerk bei der HwK Koblenz,
Tel.: 0261/398-126, Fax: -934, E-Mail: bzbw@hwk-koblenz.de, Internet: www.bundeswehr-handwerk.de
Quelle und Kontaktadresse:
Handwerkskammer Koblenz
Friedrich-Ebert-Ring 33
56068 Koblenz
Telefon: 0261/3980
Telefax: 0261/398398
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