Pressemitteilung | Zentralverband des Deutschen Handwerks e.V. (ZDH)

Arbeitnehmer und Arbeitgeber im Handwerk für Übergangsfristen bei EU-Osterweiterung

(Rostock/Berlin) – Für flexible und differenzierte Übergangsfristen bei der EU-Osterweiterung haben sich übereinstimmend Arbeitnehmer und Arbeitgeber im Handwerk ausgesprochen. "Für das beschäftigungsintensive Handwerk sind parallele Übergangsregelungen bei der Arbeitnehmerfreizügigkeit und bei der Dienstleistungsfreiheit unerlässlich. Ansonsten drohen Verwerfungen auf dem Arbeitsmarkt", erklärte Arbeitnehmer-Vizepräsident und Vorstandsmitglied des Deutschen Handwerkskammertages (DHKT), Heidulf Masztalerz, heute in Rostock. Insbesondere in der Region Vorpommern ist dies für viele kleinere Handwerksbetriebe eine Frage der wirtschaftlichen Existenz", betonte der Arbeitnehmer-Vizepräsident der Handwerkskammer Ostmecklenburg, Wolfgang Florin. Anlass bildete eine Arbeitstagung der Arbeitnehmer-Vizepräsidenten aller Handwerkskammern unter dem Leitmotiv "Gemeinsam für ein Europa der Zukunft".

Das Handwerk wird in den kommenden Jahren besonders vom demographisch bedingten Mangel an Fachkräften und Auszubildenden betroffen sein. Darum setzt es neben einer kontrollierten Zuwanderung vor allem auf Qualifizierung. "Im Sinne einer lebensbegleitenden Weiterbildung ist eine Qualifizierungsoffensive aller Beschäftigten gemeinsames Anliegen von Mitarbeitern und Betriebsinhabern der Handwerksbetriebe", so Masztalerz. Mit rund 280.000 Teilnehmern an beruflichen Weiterbildungskursen pro Jahr gehört das Handwerk zu den größten Trägern von beruflichen Weiterbildungsmaßnahmen.

Im Zusammenhang mit den notwendigen Qualifizierungsmaßnahmen forderte der Geschäftsführer des DHKT, Wolf-Hermann Böcker, eine Flexibilisierung der Arbeitszeit im Sinn eines "Arbeitszeit-Kontos", auf dem Arbeitnehmer durch Mehrarbeit ein Guthaben ansparen und in ihre Qualifizierung investieren können.

Arbeitnehmer und Arbeitgeber im Handwerk unterstützen eine aktivierende Arbeitsmarktpolitik nach dem Prinzip "Fördern und Fordern". Böcker: "Es müssen alle Möglichkeiten ausgeschöpft werden, um Arbeitslose zur Aufnahme einer Beschäftigung zu motivieren."

Masztalerz und Böcker bezeichneten das konstruktive Zusammenspiel von Selbstständigen und Arbeitnehmern in den Handwerksbetrieben als beispielhaft. Dieses Miteinander spiegelt sich in der Beteiligung der Arbeitnehmer an der Willensbildung in den Handwerkskammern wider: "Deshalb muss die Pflichtmitgliedschaft mit Arbeitnehmerbeteiligung in den Kammern weiter gestärkt werden", sagte Masztalerz.

Quelle und Kontaktadresse:
Zentralverband des Deutschen Handwerks e.V. (ZDH) Mohrenstr. 20 /21 10117 Berlin Telefon: 030/206190 Telefax: 030/20619460

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